„Every Thing Will Be Fine“ von Wim Wenders


Charlotte Gainsbourg und James Franco in Wim Wenders "Every Thing Will Be Fine", der bei der 65. Berlinale außer Konkurrenz lief.  © NEUE ROAD MOVIES GmbH, photograph by Donata Wenders

Charlotte Gainsbourg und James Franco in Wim Wenders „Every Thing Will Be Fine“, der bei der 65. Berlinale außer Konkurrenz lief.
© NEUE ROAD MOVIES GmbH, photograph by Donata Wenders

Trauma, Trance und Tiefsinn

Eine winzige Hütte, ein brüchiger Holztisch im Vordergrund, am hinteren Bildrand liegt ein Mann auf einem Feldbett. Die 3D-Technik erlaubt es „Every Thing Will Be Fine“ scheinbar auch auf engstem Raum in die Tiefe zu inszenieren. Wim Wenders’ erster Spielfilm seit „Palermo Shooting“ von 2008 lief außer Konkurrenz im Wettbewerb der 65. Berlinale.

Der junge Schriftsteller Tomas Eldan (James Franco) hat sich im verschneiten Quebec aufs Land zurückgezogen, um an seinem Buch zu arbeiten. Die Beziehung zu seiner Freundin Sara (Rachel McAdams) ist von Entfremdung geprägt. Die Gewohnheit der Jahre hat die Gefühle gelähmt, er beschließt sich von ihr zu trennen. Auf einer nicht von Schnee geräumten Straße in seinem Wagen unterwegs, reicht ein kurzer Blick auf sein Handy, nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, der ein kleines Kind das Leben kosten wird.

Über zwölf Jahre verfolgt „Every Thing Will Be Fine“ nun das, was nach dem Unfall von Tomas und der Mutter des Jungen (Charlotte Gainsbourg) noch übrig geblieben ist. Solange man noch atmet, geht das Leben weiter. Es gibt keine Anschuldigungen, niemand wirft Tomas etwas vor, nicht einmal die Mutter. Umso mehr übernimmt Tomas selbst diesen Part während er versucht zu verarbeiten und schließlich auch zu vergessen, was da passiert ist. Aber die Vergangenheit lässt ihn nie wirklich los.

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