„Virgin Mountain“ von Dagur Kári



Nach den erfolgreichen Filmen „Noi Albinoi“ und „The Good Heart“ hält auch „Virgin Mountain“ was er schon in seinen ersten Einstellungen verspricht: unprätentiöses und ehrliches Kino mit viel nordischer Seele. Hier kreist der Regisseur mit Kamera und Geschichte ganz und gar um seine Figuren und deren Beziehungen. Dabei schafft er es, trotz des minimalistischen Aktionsrahmens seiner Protagonisten die ganze Leinwand mit Charme und Leben zu füllen. Typisch für die nordische Erzählmentalität. Nicht zuletzt verdankt der Film seinen Zauber dem wunderbar fein spielenden, schwermütigen Gunnar Jónsson, einer durch und durch ehrlichen Haut mit intensiver Strahlkraft und der humorvollen Leichtigkeit, mit der, bei allem Drama um die großen Themen: Selbsterkenntnis, Selbstzweifel und Depression, Dagur Kári seine Geschichte erzählt. Zu beanstanden gäbe es einzig und allein, das allzu leise verpuffende Filmende. Gern hätte man dem gerade erst wachgeküssten noch eine Weile länger zu geschaut.

SuT

Virgin Mountain„, Regie: Dagur Kári, DarstellerInnen: Gunnar Jónsson, Ilmur Kristjánsdóttir, Sigurjón Kjartansson, Franziska Una Dagsdóttir, Margrét Helga Jóhannsdóttir, Arnar Jónsson, Thórir Saemundsson, Ari Matthíasson, Fridrik Fridriksson, Ingunn Jensdóttir, Kinostart: 12. November 2015

Interviews mit Dagur Kári & Gunnar Jónsson…

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