„Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger
Mutterliebe im Drogensumpf
Der siebenjährige Adrian (Jeremy Miliker) wächst in Salzburg bei seiner Mutter Helga (Verena Altenberger) auf, die ihn über alles liebt. Dass die Wohnung der beiden meistens von Freunden der Mutter bevölkert wird, die Substanzen zu sich nehmen, von denen Adrian Abstand halten muss, ist für den Grundschüler normal. Adrian möchte später Abenteurer werden und flüchtet in eine Fantasiewelt, in der Dämonen und Untote leben.
Um ihren Drogenkonsum vor ihrem Sohn zu verheimlichen, denkt sich Helga die märchenhaftesten, fantasievollsten Geschichten für ihren Sohn aus, und knüpft damit an seine Fantasiewelt an. Die Flasche im Kühlschrank, die mit dem schwarzen Klebeband, darf Adrian nicht anfassen, denn sie enthält einen Zaubertrank, den nur Erwachsene trinken dürfen. Der „Grieche“, der Adrian beim Armdrücken besiegt und ihn zur Strafe mit Wodka abfüllen will, ist von einem Dämon besessen. Genau wie der Jugendamtsmitarbeiter: Längst sind Adrian und seine Mutter geübt darin, die mit Tüchern abgedunkelte Wohnung blitzschnell in ein normales Zuhause zu verwandeln, wenn er wieder einmal überraschend an der Tür klingelt.
Immer wieder versucht Helga, von ihrem Dämon, dem Heroin, loszukommen, schafft es jedoch nicht, sich ihrem Lebensgefährten Günter (Lukas Miko) und ihren Freunden, die ebenfalls heroinabhängig sind, zu widersetzen. Wenn Adrian seinen Mitschülern das Rauchen beibringt oder Feuerwerkskörper auf dem Schulhof zündet, schalten sich Lehrer oder das Jugendamt ein. Ständig lebt Helga mit der Angst, das Sorgerecht für ihren Sohn zu verlieren. Die beiden Welten, den Heroinsumpf und die abenteuerliche Fantasiewelt für Adrian, voneinander zu trennen, erweist sich als Kraftakt, den Helga schließlich kaum noch bewältigen kann. Als Helgas Dealer (Michael Pink), genannt „Grieche“, eines Tages eine Grenze überschreitet, prallen beide Welten auf drastische Weise aufeinander und Helga muss eine Entscheidung treffen.