68. Berlinale: „Monster Hunt 2“ von Raman Hui


Monster Hunt 2“ lebt von seinen Figuren, die er liebevoll charakterisiert. Wie oft der Fall sticht die Rolle des Bösen – der zugegeben nicht ganz so schrecklich ist – heraus. Insbesondere durch die Besetzung mit Tony Leung, dem chinesischen Superstar und Stammschauspieler von Wong Kar Wai. Einmal mehr beweist Leung versatiles Talent, ein Gespür für Komik und eine höchst charismatische Präsenz. Seine Figur lockert zudem immer wieder die moralisierende und süßliche Tendenz des Filmes, der schließlich als Hommage an die Institution der Familie gelesen werden kann. Es gehe ihm insbesondere darum, mehr Verständnis und Akzeptanz für andere zu thematisieren, meint Regisseur Raman Hui. Auf diese Weise soll der Film als Aufforderung verstanden werden, sich Diskriminierung vor Augen zu führen und zu versuchen dagegen anzukämpfen. Werte wie Familie, aber auch Freundschaft möchte der Film vermitteln – nur damit ist ein friedliches Miteinander aller Gruppen möglich.

Monster Hunt 2“ zeichnet sich durch eine sorgfältige Kameraführung und eine Liebe zum Detail aus, die sich in der Ausstattung und der Rekonstruktion eines kaiserlichen Chinas äußert. Das Drehbuch überzeugt insgesamt durch Witz und ein gutes Gespür für Rhythmus. Eindrücklich wirken die Naturaufnahmen, die offenbar mehrheitlich im Zhangjiaije Nationalpark entstanden sind. Die Zeichnung der Monster ist liebevoll verspielt und originell. Einzig die zu einfache Einteilung der Protagonisten in klar definierte Gut-und-Böse-Kategorien haftet dem Film etwas an. Doch was bleibt, ist ein vergnügliches Spektakel.

Teresa Vena

Monster Hunt 2„, Regie: Raman Hui; DarstellerInnen: Boran Jing, Baihe Bai, Tony Chiu Wai Leung, Chris Lee, Yo Yang.

Termin bei der 68. Berlinale:
Sonntag, 25. Februar um 13 Uhr, Cubix 8

1 2