„Der Samurai“ von Till Kleinert



Pit Bukowski in der Rolle des Samurai kann man dagegen wenig vorwerfen. Mal brutal, mal verwegen, mal bemitleidenswert und mal durchaus sexy zieht er in der Beziehung zu Jakob alle Register, die sich von anfänglicher Revier-Konkurrenz schließlich sogar in eine latent-homosexuelle Bromance verwandelt. Als die beiden auf dem Höhepunkt des Films zusammen im Schein des Feuers tanzen, in dessen Glut ein paar gerade frisch abgetrennte Köpfe vor sich hinkokeln, ist das schon irgendwie süß.

Was nun genau hinter dieser fantastischen und ziemlich absurden Begegnung zwischen einer langweiligen Lichtgestalt und einem queeren Racheengel steht, muss sich wohl jeder selbst zusammenreimen. Vielleicht geht es um unterdrückte homoerotische Gefühle im hetero-normativ geprägten Business der Ordnungshüter. Vielleicht auch um Vorurteile und Diskriminierung in der ländlichen Provinz. Oder einfach nur um die dunkle Seite, die jeder ab und an mal rauslassen sollte. Am Ende gibt es ziemlich viel Feuer, Blut und ein erigiertes Glied im Angesicht des Todes. Und das alles mitten in Brandenburg.

Alina Impe

Der Samurai„, Regie: Till Kleinert, Darsteller: Uwe Preuss, Michael Schumacher, Pit Bukowski, Ulrike Bliefert, Yvonne Yung Hee, Kinostart: 30. Oktober 2014

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