„Café Olympique – Ein Geburtstag in Marseille“ von Robert Guédiguian
C`est beau la vie
Die Kerzen brennen schon, doch von den Geburtstagsgästen fehlt weit und breit jede Spur. Ariane (Ariane Ascaride) sitzt gedankenverloren an ihrem hübsch gedeckten Geburtstagstisch. Doch ein Gast nach dem anderen, inklusive Ehemann und Kinder, lässt sich entschuldigen. So steigt Ariane kurzerhand ins Auto und fährt ans Meer.
Der französische Filmemacher Robert Guédiguian („Die Stadt frisst ihre Kinder„, 2000) ist eng mit seiner Heimatstadt Marseille verbunden und so ist es wenig verwunderlich, dass die Heldin in seinem neuen Film „Café Olympique“ irgendwann auch in der Hafenstadt strandet.
Zufluchtsort ist dieses Mal das kleine, titelgebende Café Olympique fernab der Hauptverkehrswege. Dorthin verirren sich lediglich Reisebusse voller Senioren. Im Café trifft Ariane auf eine handvoll schrullig-sympathischer Gestalten, die sich so gar nicht darum scheren, was gerade für sie am besten ist, sondern vor allem anderen aus der emotionalen Misere helfen, in diesem Fall Ariane. Da ist etwa der in sich ruhende Restaurantbesitzer Denis (Gérard Meylan), der sich sofort der vom missglückten Geburtstag Gebeutelten annimmt und ihr eine Stelle im Olympique anbietet. Ariane nimmt den Job an, zieht auf ein Boot und freundet sich sogar mit einer alten Schildkröte an.