„Der Kuckuck und der Esel“ von Andreas Arnstedt


DerKuckkuckUndDerEsel_achtungberlin_plakatArnstedts Werk liefert eine innovative, abstruse und überraschende Filmidee. In „Der Kuckuck und der Esel“ bekommt die deutsche Film- und Fernsehlandschaft ordentlich ihr Fett weg. Sie wird gezwungen, in den Spiegel zu sehen. Der Film prangert nicht nur die endlose Bürokratisierung der Industrie an, sondern bemängelt auch die farblosen Filmstoffe, die die anspruchslose Masse zufrieden stellen sollen und sich so bei den Sendeanstalten durchsetzen. Der Humor ist bissig und erfrischend. Neben den pointierten und konträren Charakteren sind vor allem die Dialoge gelungen. Bildnerische Details sind sorgfältig und humorvoll ausgewählt. So blitzen an Halmers Kleidungsstücken noch die Preisschilder hervor oder er wird mit dem Familienhund parallelisiert.

Leider verlieren sich der zuvor prägende Humor und der impulsive Erzählstil in der zweiten Filmhälfte. Die Frage, wann und wie man einen Entführten am besten ohne Konsequenzen wieder in den Alltag entlässt, wird nur schleppend und nur wenig befriedigend beantwortet. Die Satire verschwendet wertvolle Filmminuten mit Gewaltakten, die den bissigen Humor des Filmes leider vollkommen überspannen und so nur knapp an Geschmacklosigkeit vorbeischrammen.

Cindy Böhme

Der Kuckuck und der Esel„, Regie: Andreas Arnstedt, DarstellerInnen: Gertie Honeck, Thilo Prothmann, Marie Schöneburg, Joost Siedhoff, Jan H. Stahlberg

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