„Im Sommer wohnt er unten“ von Tom Sommerlatte



Das Grundkonzept von „Im Sommer wohnt er unten“ ist nicht neu. Der Film isoliert eine Gruppe von unterschiedlicher Charaktere vom „Alltag“ und der Zuschauer darf beobachten, wie sich die Situation zwischen ihnen entwickelt. Zunächst verfolgen die beiden Brüder und ihre Partnerinnen jeweils eigene Ziele: schwanger werden, Ruhe finden und Kontrolle über das Leben erlangen, Etienne zurück nach Hause holen. Nur Matthi scheint ziellos. Das gebotene Konfliktpotenzial ist groß: französische Lebensfreude und Genussmentalität treffen auf deutsches Spießbürgertum. Die Beziehungen der Paare und die Geschwisterbeziehung werden vor ländlicher Ferienhausidylle auf die Probe gestellt.

Die gesamte Handlung von Tom Sommerlattes Langfilmdebüt beschränkt sich auf das Häuschen und den dazugehörigen Hof. Das Setting mutet für eine deutsche Produktion sehr südeuropäisch und erfrischend an. Die Szenerie des Filmes verströmt ein Wohlgefühl, das Haus mit Pool erscheint als Sehnsuchtsort. Vielleicht liegt das daran, dass beim Zuschauer Erinnerungen an zurückliegende Sommerferientage erwachen, als man viel Zeit „an der frischen Luft“ verbracht hat.

Diese verträumte Filmatmosphäre stimmt den Zuschauer versöhnlich, die typischen Pärchenstreitigkeiten und sogar den nervenden Kotzbrocken David zu ertragen.

Cindy Böhme

Im Sommer wohnt er unten„, Regie: Tom Sommerlatte, DarstellerInnen: Sebastian Fräsdorf, Alice Pehlivanyan, Godehard Giese, Karin Hanczewski, Kinostart: 29. Oktober 2015

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