„Jojo Rabbit“ von Taika Waititi


Taika Waititi zeigt mit „Jojo Rabbit“, dass eine kluge Auseinandersetzung mit Hitler und den Nazis auch witzig sein darf. Foto: Twentieth Century Fox

Alles andere als ein Hasenfuß

Wie konnten Hitler und Konsorten so viele Menschen von ihrer perfiden Ideologie überzeugen? Warum sind ihnen so viele scheinbar blind gefolgt? Es gibt dazu viele Analysen, Theorien und Dokumentarfilme. Dennoch ist es aus heutiger Sicht für viele von uns schwer nachvollziehbar. Auch wenn nationalkonservative Kräfte immer mehr Anklang finden und ihre Anhänger bereitwillig jeglichen Schwachsinn weiterverbreiten, der ihnen vorgesetzt wird. Vielleicht hilft der unvoreingenommene Blick durch die Augen eines Kindes.

Irgendwo in Deutschland kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Jojo Betzler (Roman Griffin Davis) ist nervös, heute ist es endlich so weit: Er kommt in die Hitlerjugend. Doch dank der Unterstützung seines imaginären Freundes kann nichts mehr schief gehen. Der ist schließlich kein geringerer als Adolf Hitler (Taika Waititi) selbst. Bei der Hitlerjugend angekommen, lernt Jojo, zusammen mit den anderen Kindern, dass Juden Hörner und Schuppen haben und wie man mit einem Fahrtenmesser umgeht. Als er einen Hasen nicht töten will, wird er von den älteren Hitlerjungs gemobbt und erhält so seinen Spitznamen „Jojo Hasenfuß“. In einem Anfall von Frust und Übermut verschuldet er daraufhin einen Unfall, den er schwer verletzt überlebt. Das ist das Aus für Jojos Karriere in der Hitlerjugend. Krüppel haben dort nichts zu suchen. Dabei wollte er doch unbedingt in Hitlers Leibgarde.

Rosi (Scarlett Johansson), Jojos Mutter, sorgt mit ihrer unbändigen Lebensfreude dafür, dass er den Kopf nicht hängen lässt, auch wenn die Aufgaben, die Hauptmann Klenzendorf (Sam Rockwell) ihm auferlegt, sehr langweilig und eintönig sind.
Jojo ist oft allein zuhause. Sein Vater kämpft tapfer an der Front. Eines Tages hört er seltsame Geräusche aus dem Zimmer seiner verstorbenen Schwester. Hinter einer Geheimtür entdeckt er ein Mädchen, das auch noch jüdisch ist. Irgendwie sieht sie aber gar nicht so aus, wie Jojo sich das vorgestellt hat. Trotzdem, wieso versteckt seine Mutter eine von „denen“ in ihrem Haus? Und was macht Rosi, wenn sie nicht zuhause ist?

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