„Meet Me in Montenegro“ von Alex Holtridge und Linnea Saasen – achtung berlin 2016



Linnea Saasen und Alex Holtridges Meta-Rom-Com „Meet Me in Montenegro“ hangelt sich entlang der persönlichen Love-Story des Regie-Duos, das erstmals für diesen Film und über einen Zeitraum von vier Jahren zusammen arbeitete. In Woody-Allen-Manier und mit entsprechendem Voice-Over Kommentar zeichnet der Film ein charmantes wenngleich semi-originelles „Sie kriegen sich/Sie kriegen sich nicht“-Szenario. Der Film lahmt dann auch an eben diesem biografischen Unterbau. Während Holtridge/Anderson und Saasen/Lina wissen, warum sie sich wollen, kommt dieser Aspekt im Film zu kurz. Holtridge als nerdig-hipper Loser, der an „Gus“ von Judd Apatows Serienerfolg „Love“ erinnert, amüsiert durchaus, wo hingegen Saasens Figur eher fad bleibt und sich vielleicht zu sehr auf die sporadischen Tanzeinlagen im Berliner Sonnenuntergang verlässt.

Der Nebenschauplatz – die bröckelnde Beziehung zwischen Stephen und Frederike – bleibt trotz Ausflug in den KitKatClub ziemlich uninteressant, wenngleich Friend locker alle anderen an die Wand spielen könnte. Da helfen auch die schönen Balkan-Spots und die typischen Expat-Locations in Berlin wenig, die den Hintergrund für das schnelle On/Off/On der Beziehung bilden.

An die Liebe kann man gegenwärtig und in Berlin sowieso nur ironisch glauben, so der Film. Idealismus, der am Ende doch die Überhand gewinnt und uns mit einem lahmen Augenzwinkern daran erinnern soll, dass es ja manchmal doch klappt, reicht dann doch nicht für mehr als eine hippe Berlin-Schmonzette mit dokumentarischem Touch.

Deniz Sertkol

Meet Me in Montenegro„, Regie/Drehbuch: Alex Holtridge, Linnea Saasen, DarstellerInnen: Alex Holtridge, Linnea Saasen, Rupert Friend, Jennifer Ulrich

Termine bei achtung berlin:
Sa, 16. April, 20:00, Babylon 1
So, 17. April, 20:00, Tilsiter

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