„Men & Chicken“ von Anders Thomas Jensen


Fünf Söhne eint ein Geheimnis und Gabriel (David Dencik) ist dem auf der Spur © Rolf Konow DCM

Fünf Söhne eint ein Geheimnis und Gabriel (David Dencik) ist dem auf der Spur © Rolf Konow DCM

„Unterbrich mich nicht“

Nach dem Erscheinen von Susanne Biers Sozialdrama „Zweite Chance„, für das Anders Thomas Jensen das Drehbuch geschrieben hat, folgt nun die ebenfalls von ihm stammende schwarze Komödie „Men & Chicken„, bei der er selbst die Regie übernahm.

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Nach dem Tod ihres Vaters erfahren die ungleichen Brüder Elias (Mads Mikkelsen) und Gabriel (David Dencik) per Videonachricht aus dem Nachlass, von ihrer Adoption als Kinder. Ihre respektiven Mütter seien im Kindbett gestorben, der gemeinsame Vater, ein renommierter Wissenschaftler, wohne auf einer kleinen, abgelegenen dänischen Insel. Auf der Suche nach ihren Wurzeln gelangen die Brüder an diesen skurrilen Ort, in dem noch 41 Seelen wohnen, und treffen dort auf drei weitere Halbbrüder.

Während sich Elias sofort wohl fühlt, wirkt die Lebensweise der Brüder abstossend auf Gabriel. Ihr riesiges Haus teilen sich Gregor (Nikolaj Lie Kaas), Josef (Nicolas Bro) und Franz (Soren Malling) mit Hühnern, Schafen, Schweinen und einem Stier, der als Samenspender auch ihre primäre Einkommensquelle verkörpert. Genauso wie Elias haben sie einen jähzornigen und gleichzeitig autistischen Charakter. Jede Auseinandersetzung artet erst in eine Prügelei aus, wobei sie Hilfsmittel wie Töpfe oder ausgestopfte Tiere verwenden, und endet mit dem Einsperren des renitenten Elements in einen Metallkäfig.

Dies widerfährt auch mit Gabriel mehrmals, als er versucht in den Keller zu gelangen, in dem sich das Labor ihres gemeinsamen Vaters befindet. Sein Bemühen, die Brüder zu zivilisieren, in dem er durchsetzt, dass jeder in seinem eigenen Bett schläft und man den anderen nicht ständig beim Sprechen unterbricht, haben nur mäßigen Erfolg. In einem Wutanfall verlässt Gabriel anfänglich die Gruppe, um später, nachdem er den Verdacht entwickelt, dass der Vater für genmanipulatorische Experimente verantwortlich sein könnte, zurückzukommen.

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