„Mia madre“ von Nanni Moretti


In "Mia Madre" besuchen die Geschwister Giovanni (Nanni Moretti) und Margherita (Margherita Buy) ihr Lieblingskino. © Alberto Novelli

In „Mia Madre“ besuchen die Geschwister Giovanni (Nanni Moretti) und Margherita (Margherita Buy) ihr Lieblingskino. © Alberto Novelli

Hommage an die Mutter

Sein neues Werk „Mia madre“ gewann in Cannes den Preis der Ökumenischen Jury. Der italienische Regisseur Nanni Moretti scheint am Festival gerngesehener Dauergast zu sein, mehrere seiner Filme wurden hier prämiert.

Als Alter-ego des Autors, der mit „Mia madre“ eine Mischung aus Sozialdrama und Komödie präsentiert, tritt Margherita (Margherita Buy) als Hauptfigur auf und ermöglicht Moretti, sich in eine Nebenrolle zurückzuziehen. Margherita verkörpert eine Regisseurin, die sich auf Sozialdramen spezialisiert hat und sich mitten in den Dreharbeiten ihres neuen Films befindet. Als Protagonist wurde dafür der US-amerikanischer Schauspieler Barry (John Turturro) verpflichtet, der mit seiner exzentrischen Art bald die Dreharbeiten torpediert.

Je länger die Zusammenarbeit anhält, desto gereizter wird die Stimmung am Set. Doch Margheritas Arbeitsumfeld dient vielmehr als Blitzableiter für eine ganz andere Situation, die sie maßlos überfordert. Ihre Mutter liegt im Krankenhaus, die ärztlichen Prognosen sind eindeutig. Während Margheritas Bruder (Nanni Moretti) sich Zeit genommen hat, um sich um die Mutter zu kümmern und der Tatsache des bevorstehenden Todes zu stellen, befindet sich Margherita lange in einem Zustand des Verdrängens.

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