„Rabbi Wolff“ von Britta Wauer – achtung berlin 2016



Die Dokumentation über Rabbi Wolff beeindruckt beinahe so sehr wie seine Person selbst. Ständig begleitet die Kamera seinen Alltag, andauernd ist sie mit Willy auf Tour. Der Zuschauer öffnet sein Herz schnell für diesen humorvollen lebensbejahenden Mann und seine Ohren für die Lebensweisheiten des betagten Rabbiners. Wenn jemand so alt und so zufrieden geworden ist, kann man sich seine Ratschläge getrost zu Herzen nehmen: „Wenn etwas im Leben nicht mehr Spaß gemacht hat, habe ich immer zu etwas gewechselt, das Spaß macht.“

Auch wenn das Leben von Willy Wolff als gläubiger Jude und hauptberuflicher Rabbiner von der Religion durchzogen ist, so dominiert sie die Dokumentation überraschend wenig. Das liegt nicht zuletzt an dem Umgang des Rabbis mit seinem Glauben: Wolff lebt ein liberales Judentum und seiner Meinung, dass Regularien für Menschen da sein sollten und nicht umgekehrt. Wie schon seine Freunde treffend feststellen: „Er ist irgendwie anders und die Leute spüren das.“ Das gilt auch für die Zuschauer, die Willys Weisheit und Lebensfreude gerne in sich aufsaugen werden.

Cindy Böhme

Rabbi Wolff„, Regie: Britta Wauer, mit: Rabbiner William Wolff, Valeriy Bunimov, Kathleen Egleton, Leo Hepner, Elsa Hillman u.a., Kinostart: 14. April 2016

Termine bei achtung berlin:
Do, 14. April, 19:15, FaF 1
Fr, 15. April, 17:45, Tilsiter
So, 17. April, 18:00, Kammerspiele

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