„Rezept“ von Erik Lemke (August 20)


„Die Kraft, das Richtige zu tun“ von Erik Lemke war im Dezember 2018 der Kurzfilm des Monats.

Welche Schwierigkeiten gab es beim Dreh?
Damit die Szene mit den Freunden nicht hölzern und langweilig wirkt, sollten alle durcheinanderreden. Für Laiendarsteller ist das eine Herausforderung, weil es sich nicht schickt, anderen Menschen ins Wort zu fallen. Also haben wir das üben müssen. Jeder hatte seine Sätze.
Da zwei meiner Darsteller normalerweise Gehhilfen benötigen, mussten wir auch die Schritte durch die Wohnung so planen, dass immer ein rettender Türrahmen oder eine Wand zum Festhalten in der Nähe war. Richtige Schwierigkeiten gab es aber nicht.

Du hast „Rezept“ beim Open Screening präsentiert. Welche weitere Auswertung erfährt der Film?
Diese Frage stelle ich mir bei Filmchen dieser Art auch. Bis auf die Teilnahme am Wettbewerb, für den er entstanden ist, fällt mir nichts weiter ein, als ihn auf YouTube zu stellen. Wobei ich meinen Kanal dort nicht ausreichend pflege und mit Inhalten versorge, um in einen lebendigen Austausch mit etwaigen Zuschauern zu kommen. Für eine Einreichung auf Kurzfilmfestivals ist der Film zu unbedeutend. Auch dreh ich lieber noch einen, als mir diese Mühe zu machen. Mir ist bisher kein sinnvolleres Auswertungskonzept eingefallen.

Was ist das Besondere am Open Screening für Dich?
Ich finde, das ist so ein Berlin-Ding. Keiner verdient groß Geld daran, aber alle machen einfach mit aus Spaß an der Freude. Wir sollten das als Luxus begreifen, den wir uns in dieser Stadt erlauben können. Schwer vorstellbar, dass viele Menschen in Paris oder London nach 25 Stunden Arbeit pro Tag, in denen sie wenigstens die Miete für ein fensterloses Kellerloch zusammenbekommen, abends noch die Muße haben, sich in Open-Screening-Veranstaltungen und dergleichen einzubringen.

Sind weitere Projekte in Planung?
Ich bin dabei, einen langen Dokumentarfilm zu einem Gesundheitsthema fertigzustellen. Perspektivisch würde ich gern zweigleisig fahren zwischen reiner Unterhaltung (bis zu Nonsens) und seriösem Filmemachen gegen das Auseinandertriften der Gesellschaft, was ich als Gefahr erlebe. Sollte der Plan mit der Seriosität nicht klappen, darf es aber auch beim Nonsens bleiben.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening

… findet am Mittwoch, den 19. August im Freiluftkino Insel im Cassiopeia statt.
Einlass & Filmabgabe ab 19.30 Uhr
Screenings ab 20.30 Uhr.
Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.
Maximale Filmlänge: 15 Minuten
Moderation: Maximilian Carus
Eintritt: 4 Euro (Eintritt frei für Filmemacher*innen, die einen Film präsentieren)

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.

Alle Open Screening-Kurzfilme findet ihr in unserem Open Screening-Kanal!

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