„The Voices“ („Die Stimmen“) von Marjane Satrapi
„Der Kater ist schuld“
In „The Voices“ entwickeln Regisseurin Marjane Satrapi („Persepolis„, „Huhn mit Pflaumen„) und Drehbuchautor Michael R. Perry („Paranormal Activity 2„, 2010) aus dem ernsten Thema Schizophrenie eine mitreißende Komödie, wenn auch mit ausgeprägtem Horror-Charakter.
Der gut aussehende Jerry (Ryan Reynolds) packt in einer Fabrik Badewannen für den Versand ein, geht regelmäßig zu einer Therapeutin und wohnt über einer Bowlingbahn mit einem Hund und einer Katze zusammen. Er scheint ein einfaches, aber zufriedenes Leben zu führen. Seine beiden Mitbewohner sind seine engsten Vertrauten. Da verwundert es kaum, dass sie mit ihm sprechen können. Kater Mr. Whiskers wartet ständig mit zynischen Bemerkungen auf, doch beißt er sich damit die Zähne an Jerrys guter Laune aus, während der Boxer Bosco gutmütig und einfältiger, mehr um ein freundschaftliches Verhältnis bemüht ist.
Weiterlesen: Unser Interview „Kunst hat keine Pflichten“ mit Marjane Satrapi zu „Huhn mit Pflaumen„.
Jerrys Kosmos präsentiert sich farbenfroh, geradezu rosarot, erst recht, als seine Flamme (Gemma Arterton) aus der Buchhaltung für ihn zu interessieren scheint. Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle nimmt diese Annäherung aber die unvorhergesehene, tödliche Wendung. Jerry glaubt fortan doch seine verschriebenen Psychopharmaka nehmen zu müssen. Diese zerstören allerdings die Welt, wie Jerry sie kennt, gänzlich. Die Realität offenbart sich als schmutzig und trostlos. Überall in der Wohnung liegen Exkremente herum, die Wände und Oberflächen sind blutverschmiert und, am wichtigsten, die Tiere können nicht sprechen.