„Valentina, 26“ von Alexander Riedel



Valentina, 26“ ist ein berührendes Portrait von Menschen, die trotz 16 Jahren Unsicherheit durch ständig wechselnde Aufenthaltstitel heute ziemlich fest und stark im Leben stehen. „Heimat ist meine Wohnung“, sagt Valentina gegen Ende des Films. „Das ist nicht München, München gehört mir ja nicht. Das ist auch nicht der Kosovo, da bin ich nicht aufgewachsen. Ich liebe meine Tanten, die dort wohnen, aber ich kenne mich dort nicht aus. Und sobald ich auf Reisen bin, vermisse ich meine Wohnung: da ist auch alles, was ich habe. Meine Heimat ist meine Wohnung – ja“.

Trotz seiner lockeren Erzählweise, trotz viel Humor und Optimismus, und nicht zuletzt des sehr positiven Verlaufs des Lebens der Hauptfigur, stößt der Film viele Fragen an. Die Rückblenden zu „Draußen bleiben“ aus der Jugendzeit in der Asylunterkunft machen alles noch viel vielschichtiger – und der Zuschauer beginnt, die Leerstellen des Films selbst zu füllen, an denen Formulare und Anträge das Leben von Menschen immer wieder neu ausrichten. Ziemlich gutes Kino.

Magda Kotek

Valentina, 26„, Regie: Alexander Riedel

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