Webserie „Mellowing“ von Kitt Proudfoot & Matthew Gundel (Apr 19)
berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Marija Lučićs „Ships Sailing Nowhere„ im März stellen wir euch im April die Webserie „Mellowing“ von Kitt Proudfoot (Drehbuch) & Matthew Gundel (Regie) vor.
Hier drei Episoden der Serie und auf unser Interview mit Autor und Hauptdarsteller Kitt Proudfoot…
Viel Vergnügen!
Kitt, worum geht’s bei Eurer Web-Serie?
Kitt Proudfoot: „Mellowing“ ist eine absurde Comedy über künstliche Intelligenz und Idioten.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Ich dachte es wäre sehr lustig, die schlimmsten Seiten von mir selbst zu nehmen und diese in vollständige Charaktere zu verwandeln. Genau genommen wollten wir einfach etwas machen und ich habe solange geschrieben bis wir ein Drehbuch hatten.
Warum habt Ihr Euch für das Format der Web-Serie entschieden?
Der Plan mit „Mellowing“ war, gut zu werden im Machen von Comedy-Zeugs. Am Anfang war ein sehr guter Freund dabei, Ben Crocker. Der hat uns freundlicherweise geholfen, „Fall“ und „Shake“ zu machen. Danach wussten wir genauer, was wir taten und haben die nächste Episode geschrieben. Es ist mit jedem Mal ein bisschen gewachsen. Bei der neusten 22-minütigen Folge waren wir – Team und Cast zusammen – schon dreizehn Leute. Wir machen einfach weiter und schauen wo das hinführt.
Beim Open Screening hast du die dritte Folge „Wheat“ gezeigt, den ihr auch bei Berliner Filmfestivals vorstellt. Darin versuchen Kitt und Matty ein Job-Interview bei einer Online-Plattform namens „Human Face“ zu bekommen. Wie bist du darauf gekommen, gab’s da einen persönlichen Bezug?
Als die Folge gemacht wurde, haben alle andauernd das Wort „Content“ benutzt. Als wäre ich eines Tages aufgewacht und fortan müsste es in jeden Satz eingebaut werden. Alles musste Content werden. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Ich mochte die Idee, dass die Algorithmen, die die Major-Plattformen nutzen, um uns am Haken zu halten, besser von künstlicher Intelligenz entwickelt werden könnten. Das brachte mich auf den Gedanken, dass eine künstliche Intelligenz irgendwann ihr eigenes Geschäft starten könnte – und das könnte eine Content generierende Plattform sein.
Wie war die Arbeit an „Wheat„? Wurde genau nach Drehbuch gearbeitet?
Bei „Wheat“ haben wir viel improvisiert, aber nichts davon benutzt. Ich liebe es bei solchen Dreharbeiten zu improvisieren, aber eher um bei der Performance in den richtigen Flow zu kommen. Letztlich kam keine einzige improvisierte Zeile in den Film. Bei „Fall“ und „Shake“ war es zehnmal schlimmer. Matty durchlebte einen Albtraum als er unseren ganzen improvisierten Quatsch rausgeschnitten hat.
Wie ist es, im eigenen Film auch als Darsteller zu mitzuwirken?
Ich bin sehr froh, Matthew Gundel (Darsteller von Matty) als Ko-Schöpfer der Serie zu haben. Ich fokussiere mich auf’s Schreiben und Matty führt Regie. Am Set habe ich’s also leichter und muss nur spielen, während Matty die Ganze Sache am Laufen hält. Ich weiß wirklich nicht, wie er das macht! Glücklicherweise hat er schon bei etlichen Crews mitgearbeitet und kennt unseren Kameramann Andrew Rodger sehr gut, so dass sie eine gute Verbindung zueinander haben.