„Django“ von Etienne Comar


Reda Kateb in der Rolle des Django Reinhardts im Eröffnungsfilm der 67. Berlinale "Diango" des französischen Regisseurs Etienne Comar. © Roger Arpajou

Reda Kateb in der Rolle des Django Reinhardts im Eröffnungsfilm der 67. Berlinale „Diango“ des französischen Regisseurs Etienne Comar. © Roger Arpajou

Fehlende Leidenschaft

Der Gitarrist und Komponist Django Reinhardt gilt als der Begründer des Jazz in Europa und avancierte schon zu Lebzeiten zu einer Legende des Gitarrenspiels. Mit nur zwei Fingern und einem Daumen seiner Spielhand gelang ihm eine derartige Virtuosität, dass er noch heute weltweit verehrt wird. Es ist daher wenig verwunderlich, dass er auch viele Filmemacher inspiriert hat. Das berühmteste Beispiel ist Sergio Corbucci, den Reinhardts Name zur Benennung der Hauptfigur seiner Italo-Westernreihe „Django“ bewog. Ein anderes Beispiel ist Woody Allens Film „Sweet and Lowdown„, in dem die Hauptfigur, der Jazzgitarrist Emmet Ray (Sean Penn), Django Reinhardt verehrt.

Étienne Comars „Django“ widmet sich in Spielfilmform einem kurzen Abschnitt aus dem Leben Reinhardts. Im besetzten Paris des Jahres 1943 feiert der Sinto Django Reinhardt (Reda Kateb) mit seinem Quintett sensationelle Erfolge, die auch den Deutschen nicht verborgen bleiben. Als sie ihm eine Tournee durch Deutschland anbieten, rät ihm seine Geliebte, die selbstbestimmte Louise de Klerk (Cécile de France), davon ab. Sie befürchtet, dass er dann nicht mehr nach Frankreich zurückkehren dürfe. Stattdessen schlägt sie ihm vor, vor den Deutschen in die Schweiz zu fliehen. Django hört auf ihren Rat und flieht mit seiner Mutter und seiner schwangeren Frau Naguine (Bea Palya) an die Grenze, doch die Überquerung scheint dort kaum möglich zu sein…

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