Pornfilmfestival Berlin: Facetten des Sexus


Filmszene: "Carnal Fluidity

Hetero, queer, transsexuell, schwul, bi, lesbisch, lustig, düster, künstlerich und intensiv: Pornografie ist vielfältig. Und sie lässt sich nur bedingt festlegen. „In der öffentlichen Wahrnehmung beginnt sie immer dort, wo sie vermutet wird„, erklärte uns Festivalkurator Jochen Werner im Interview. Vom 28. bis 31. Oktober zeigt die mittlerweile fünfte Ausgabe des Pornfilmfestival Berlin im Kino Moviemento knapp 120 Produktionen. Filme, die sich mit den unterchiedlichsten Arten von Sexualität auseinandersetzen. Das reicht vom Porno-Musical-Klassiker „Captain Lust„, Teil der diesjährige Retro-Reihe, über den ersten selbst gemachten Trans-Porno („Doing it Ourselves„) bis hin zum schwulen Vampir-Porno „Twinklight“ oder Bruce Labruces aktuellem Zombie-Porno „L.A. Zombie„. Aber es gibt auch Filme, in denen das Wort Ficken nicht in explizite Bilder umgesetzt wird, es stattdessen komisch und absurd daherkommt.

Etwa „Modern Love is Automatic“ von Zach Clark, der das Pornfilmfesitval am Donnerstag eröffnen wird. Die in ihrem Beruf zu Tode gelangweilte Krankenschwester Lorraine sucht Ablenkung in einem Nebenjob. Sie ist Domina und führt den Zuschauer durch eine quietschbunte Kinowelt, die irgendwo angesiedelt ist zwischen den lakonischen Werken von Douglas Sirk und John Waters. Zu den interessantesten Entdeckungen des 5. Pornfilmfestivals gehört das polnische Künstlerkollektiv Inside Flesh. Mit „Carnal Fluidity“ legen sie ihr bisheriges Opus Magnus vor – ein 60minütiger Trip in eine erotische, verstörende wie bildgewaltige Welt transgressiver sexueller Fantasie. Und natürlich, es gibt sie, die Hardcore-Produktionen, in denen wirklich konsequent Geschlechter verkehren. („7 Minutes in Heaven 3: Fuck Yeah!„). Oder doch die schnelle Nummer? Neben den insgesamt 32 Spielfilmen werden in diesem Jahr gleich neun Kurzfilmprogramme gezeigt.

Das Programm zum Download!

5. Pornfilmfestival 28. bis 31 Oktober, Kino Moviemento, www.pornfilmfestival.de