Festivalbericht: Emergeandsee 2011


Weitere Sieger, wie der zweitplatzierte israelische Beitrag „To Be There“ von Sharon Lenger oder die lobend erwähnten „A Cloud Of Unknowing“ (von Johannes Krell und Alexander Schmidt) und „Smolarze“ von Piotr Złotorowicz, hätte es bei einem so perfekten Werk nicht gebraucht. Dies soll nicht deren zweifelsfrei vorhandene Qualität in Frage stellen, sondern eher die Vielpreiserei und Lobhudelei. Denn lobend zu erwähnen, wären sicher auch andere Kandidaten – der gleichsam minimalistische wie aussagekräftige „The Goal Keeper“ von Karina Piersig oder auch Clemens Wirths hyperästhetische „Macro Kingdom„-Trilogy (siehe Video).

Ein überaus gelungenes Wochenende in Räumlichkeiten der eigens aufgehübschten Bötzow-Brauerei im Prenzlauer Berg, die sich als patenter Ort der Kunstvermittlung im Festival-Sinne erwies. Die vielen verwinkelten und dennoch häufig sonnengefluteten Zimmer boten den nötigen Raum, um spannende Jetzt-Kunst zu präsentieren. Aus cineastischer Sicht sei dabei explizit auf Julian Palaczs Installation „Algorithmic For Love“ hingewiesen, in der der Künstler Filmhistorie verschlagwortet und anhand eines eigens entwickelten Taggings thematisch neu und interaktiv konstruiert. Der Betrachter gab das Thema letztlich per Eingabe vor. Ein wunderbares Spielzeug inmitten eines bunten Abenteuerspielplatzes zeitgenössischer Kunst, als der sich Emergeandsee präsentierte.

Denis Demmerle

Hier noch fotografische Impressionen von Andy Schildt, die uns Emergeandsee zur Verfügung stellte…

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