11. Französische Filmwoche

Emotionen im Fokus


Filmszene: "Huhn mit Pflaumen"

Filmszene: "Huhn mit Pflaumen"

Insgesamt 18 Filme stehen bei der 11. Französische Filmwoche in Berlin auf dem Programm. Emotionen sind laut der Organisatoren der Filmwoche, die vom 1. bis 7. Dezember in Berlin stattfindet, das zentrale und verbindende Thema der Filme. Frankreichs derzeitiger Kassenschlager „Intouchables“ von Eric Toledano und Olivier Nakache eröffnet die Filmwoche und bietet durch den leichten, humorvollen Umgang mit einem ernsten Thema einen wunderbaren Auftakt für die Filmwoche.

Erfreulicherweise haben die Organisatoren auch zwei Animationsfilme ins Programm aufgenommen. Comics sind in Frankreich sehr beliebt. Nun ist mit „Le Chat du Rabbin“ von Joann Sfar die großartige, gleichnamige Comic-Reihe verfilmt worden. Eine liebevoll gezeichnete und umwerfende Geschichte der Abenteuer der besserwisserischen Katze des Rabbiners Sfar. Dabei wird der Zuschauer auf eine wunderbare Reise quer durch Nordafrika, den Orient und philosophische Debatten entführt. In „Une Vie de Chat“ von Alain Gagnol und Jean-Loup Felicioli – dem zweiten Animationsfilms der Filmwoche – führt der Familienkater Dino ein Doppelleben und erlebt allerlei Abenteuer auf seinen nächtlichen Streifzügen durch die Pariser Unterwelt, inklusive wilder Verfolgungsjagden über den Dächern von Paris.

Mit „Huhn mit Pflaumen“ hat die Exil-Iranerin Marjane Satrapi gemeinsam Vincent Paronnaud diesmal einen ihrer Comics als Spielfilm verfilmt. Mit „Persepolis„, der 2007 ins Kino kam, haben die beiden bereits ihre Animationskünste unter Beweis gestellt. So kann man davon ausgehen, dass ihr erster gemeinsamer Spielfilm ebenso fantasiereich und mit gestalterischer Vielfalt erzählt wird. Der Geiger Nasser Ali Khan ist untröstlich, denn seine Lieblingsgeige ist kaputt. Er beschließt zu sterben, doch davor durchlebt er sein Leben noch einmal.

Gesellschaftskritisches bietet das Programm unter anderem mit dem Film „Les Neiges du Kilimandjaro“ vom in Marseille lebenden Robert Guédiguian. Der Film erhielt dieses Jahr den LUX-Filmpreis des Europäischen Parlaments für sein entschiedenes Eintreten für die Grundwerte Europas. In „Les Neiges du Kilimandjaro“ wird ein gewerkschaftlich engagiertes Ehepaar von den eigenen Leute ausgeraubt. So geht es in dem Film einerseits um Verrat und Rache, gleichzeitig hinterfragt der Film die Ungerechtigkeit moderner Gesellschaften und plädiert dabei für Toleranz.

Ein gesellschaftliches Experiment wagen fünf Jugendfreunde, die beschließen dem Altersheim den Rücken zu kehren, um gemeinsam in einem Haus zu wohnen. „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ von Stéphane Robellin erzählt wunderbar warmherzig vom Älterwerden und von Freundschaft. Eine deutsch-französische Koproduktion mit Daniel Brühl.

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