62. Berlinale: Erste Wettbewerbsfilme stehen fest

62. Berlinale: Erste Wettbewerbsfilme stehen fest


Christian Bale in "The Flowers Of War"

Christian Bale in "The Flowers Of War"

Die ersten fünf Filme für den Wettbewerb der 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin stehen fest. Die Arbeiten kommen aus Indonesien, Spanien, der Volksrepublik China, Hongkong/China, den Philippinen, Großbritannien, Deutschland, den USA und Frankreich. Seine internationale Premiere (außer Konkurrenz) auf der 62. Berlinale feiert Stephen Daldrys starbesetzte Verfilmung des Jonathan Safran Foer-Bestsellers „Extremely Loud And Incredibly Close„. Das Drama dreht sich um den kleinen Jungen Oskar Schell, dessen Vater bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center ums Leben kam. In den Hauptrollen sind unter anderem Sandra Bullock, Tom Hanks und Max von Sydow zu sehen. Ebenfalls eine internationale Premiere: „Jin líng Shí San Chai“ („The Flowers Of War„) mit Christian Bale in der Hauptrolle. Zhang Yimous verhandelt in seinem Drama das „Nanjing Massaker“, bei dem zehntausende Zivilisten im Dezember 1937 in der Stadt Nanjing von japanischen Truppen auf brutale Weise getötet und vergewaltigt wurden. Christian Bale mimt in dem bisher teuersten chinesischen Film aller Zeiten einen Amerikaner, der unabsichtlich zum Beschützer einer Gruppe chinesischer Schulmädchen und Prostituierter wird. „Jin líng Shí San Chai“ wird ebenfalls außer Konkurrenz gezeigt.

Neben dem Wettbewerbsfimen sind auch fünf Filme für das Berlinale Special bestätigt: die indisch-deutsche Co-Produktion „Don – The King Is Back“ von Farhan Akhtar, der Dokumentarfilm „Marley“ von Kevin Macdonald aus Großbritannien und den USA, der spanische Film“La chispa de la vida“ von Álex de la Iglesia (Iglesias ist momentan mit seinem Film „Mad Circus“ in den deutschen Kinos vertreten.) sowie Guy MaddinsKeyhole„.  Darin kehrt ein Mann nach langer Abwesenheit in sein Haus zurück. Wie der Name der Hauptfigur, Ulysses, es vermuten lässt, begibt er sich auf eine Irrfahrt, die ihn durch sein Haus und zu vielen Menschen aus seiner Vergangenheit führt.  Seine Reise bringt ihn letztlich zu seiner Ehefrau Hyacinth (Isabella Rossellini) in das Hochzeitszimmer des Hauses. Ein Film um Schuld und eine Auseinandersetzung mit dem Topos Erinnerung, der perfekt in das bisherige Werk Maddins passt. Durch Filme wie „Lawinen über Tolzbad„, „Brand Upon the Brain“ oder zuletzt „My Winnipeg“ machte der Kanadier sich weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus einen Namen als Regisseur mit zutiefst eigener Handschrift, die durchtränkt ist vom zentralen Thema Erinnerung. Im Berlinale Special wird u.a. Werner Herzogs neue Dokumentarfilmserie „Death Row“ zu sehen sein. Werner Herzog begleitet in seiner Doku-Serie Häftlinge, die in den USA auf ihre Hinrichtung warten.

Mittlerweile stehen auch die Mitglieder der Internationalen Jury fest: Neben Mike Leigh, der den Vorsitz führen wird, werden Anton Corbijn, Asghar Farhadi , Charlotte Gainsbourg, Jake Gyllenhaal, François Ozon, Boualem Sansal und Barbara Sukowa über die Vergabe des Golgenen und der Silbernen Bären entscheiden.

Martin Daßinnies

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