interfilm 2012: Die Gewinner in der Übersicht

Kanadischer Kurzfilm gewinnt bei interfilm


"Paula": Straßenstrich im Arbeitermilieu - ein verstörendes, expressionistisches Porträt eines Nachbarschaftsdramas.

"Paula": Straßenstrich im Arbeitermilieu - ein verstörendes, expressionistisches Porträt eines Nachbarschaftsdramas.

Mit einem Besucherrekord von über 17.000 Besuchern ging das 28. Internationale Kurzfilmfestival Berlin am Sonntag, 18. November, zu Ende. Gezeigt wurden in diesem Jahr 527 Filme aus 71 Ländern in 58 Wettbewerbs- und Sonderprogrammen. Der Viral Video Award konnte online 25.000 Besucher verzeichnen. Das 5. Internationale Kinder- und Jugendkurzfilmfestival Berlin lockte 4800 kleine und große Cineasten in die Kinosäle des Filmtheaters am Friedrichshain. Davon verzeichneten allein die Schulprogramme über 3200 Gäste.

Als bester Kurzfilm im „Internationalen Wettbewerb“ von interfilm wurde der kanadische Kurzfilm „Paula“ von Dominic Etienne Simard ausgezeichnet: Ein Porträt der Prostituierten Paula, die auf dem Gehweg vor einem Lebensmittelladen in ihrem Viertel auf Kunden wartet. Sie ist eine offenherzige Person und gerade für den Sohn des Lebensmittelhändlers eine Art Mutterersatz. Eines Tages beschließt dieser, Paula und einem ihrer Freier zu folgen und sieht Erschreckendes. Dominic Etienne Simard studierte Film an der Universität von Montreal und der Concordia University und drehte bereits zahlreiche Filme in verschiedenen Animationstechniken, darunter Zeichentrick, 3D-Animation und Rotoskopie. 2009 gewann er den Wettbewerb „Cinéaste recherché(e)“ der staatlichen Filmbehörde Kanadas und konnte so sein verstörenden Porträt „Paula“ realisieren. Der Preis für den besten Kurzfilm ist mit 6000 Euro dotiert.

Den Preise für den besten Animationsfilm erhielt „The Pub“ von Joseph Pierce. Mit dem Preis für den besten deutschen Film wurde Nico Sommers „Vaterlandsliebe„, eine subtile Mockumentary über einen Rechtskonservativen, ausgezeichnet. Der 1. Preis für den besten „Kurzfilm für Kinder“ beim KUKI ging an „Julian“ von Matthew Moore, eine amüsante Hommage an einen politischen Aktivisten unserer Zeit.

MD

Die Gewinner in der Übersicht:

Berlin-Brandenburg Kurzfilmpreis – Bester Film: „Paula“ (Dominic Etienne Simard, Alain Baril, Canada, 2012)
Bester Spielfilm: „La Manada“ (Mario Fernandez Alonso, Spain 2011)
Beste Animation: „The Pub“ (Joseph Pierce, England 2011)
Beste Kamera: „Imparafait du subjectif“ (David Grumbach, France/Luxembourg, 2011)
Bester Film gegen Gewalt und Intoleranz – 1 Preis: „A Quel No Era Yo„(Esteban Crespo, Spain 2012)
2. Preis: „Abgestempelt“ (Michael Rittmannsberger, Austria 2012)
Bester Dokumentarfilm (Publikum): „The Red Army“ (Paul Ryan, Scotland 2011)
Bester deutscher Film – 1.Preis: „Vaterlandsliebe“ (Nico Sommer, Germany, 2011)
2. Preis: „Olgastrasse 18“ (Liv Scharbatke, Joerg Rambaum, Germany, 2011)
Green Screen Award: „Rosette“ (Romain Borrel Gael, Frankreich, 2011=
Eject – Publikumspreis für den abwegigsten Film: „Eissprung“ (Loretta Arnold, Schweiz)
Viral Video Award (Publikumspreis): „A Crash Course To Shine“ (Milo, Germany, 2012)
Viral Video Award (Jury): „Epic Bus Ad From Denmark“ (Marc Wilkins, Denmark, 2012, 1:22 min, Client: Midttrafik)
Bestes politisches Viral: „Mit Essen spielt man nicht“ (10hoch16, Germany, 2012, Client: Oxfam)
Bester Kurzfilm für Kinder 1. Preis: „Julian“ (Matthew Moore, Australia 2012)
Bester Kurzfilm für Kinder 2. Preis: „Mina Moes“ (Mirjam de With, Netherlands 2011)
Bester Kurzfilm für Jugendliche ab 12 Jahre: „Oliver Bump´s Birthday“ (Jordan Canning, Canada, 2011)
Bester Kurzfilm für Jugendliche ab 14 Jahre: „I am John Wayne„(Christina Choe, USA 2012)

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