19. Jüdisches Filmfestival in Berlin und Potsdam

Gesetzte Verhältnisse sprengen


Zahlreiche der diesjährigen Filme bewegen sich auf einem ähnlichen Terrain: „Igor and The Cranes´ Journey“ (Evgeny Ruman) hat Entwurzelung, Neuanfang, Familie und Freundschaft zum Thema, „Besa: The Promise“ (Rachel Goslin) widmet sich mit ihrer Dokumentation einem wenig bekannten und erstaunlichen Beispiel von selbstverständlicher Zivilcourage. „The First Fagin“ von Alan Rosenthal und Helen Gaynor zeichnet ein eindringliches Porträt eines charismatischen Ganoven, der wider Willen und unter widrigsten Bedingungen seinen Weg geht.

All diese Filme erzählen von Menschen, die Entscheidungen treffen und sich gegen Bestimmtheiten auflehnen. Empfohlen sei an dieser Stelle darum auch Ian Ayres´ Dokumentation „Tony Curtis – Driven To Stardum„. Sie zeigt den Schauspieler, mehrfachen Vater und sechsfachen Ehemann als talentierten und ehrgeizigen Künstler, der süchtig nach dem Rampenlicht war und ab seinem Karriereknick Ende der 60er in Depression und Drogen abglitt und sich erst gegen Ende seines Lebens neu zu erfinden wusste: als Tierschützer und Maler.

Martin Daßinnies

Jüdisches Filmfestival Berlin & Potsdam, 29. April bis 12. Mai, Kino Arsenal, Potsdam Thalia Kinos, Programm unter www.jffb.de

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