Filmtipps für achtung berlin 2013
Acht achtung-Filme, die jeder sehen sollte!
achtung berlin ist im Wortsinn das Berliner Filmfestival schlechthin, widmet es sich doch eigens und ausschließlich Filmen mit Berlin-Bezug, also Werken, die in Berlin und dem umliegenden Brandenburg spielen oder produziert wurden. Davon gibt es reichlich. In Berlin findet das junge deutsche Kino sein Zuhause. In seiner neunten Ausgabe, dem „komplettesten Festival, das wir je gemacht haben“, wie Festivalleiter Hajo Schäfer sich schon vor Beginn festlegt, zeigt achtung in seinem breiten Programm und über 80 Filmen auch „drei Welt- und vier Deutschland-Premieren.“ Unsere Redaktion hat sich für Euch im Programm umgesehen. Ergebnis sind diese acht Filme, die sich niemand entgehen lassen sollte!
Im Wettbewerb ‚Made in Berlin-Brandenburg‘ – Bester Spielfilm laufen…
Der Eröffnungsfilm „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ von Aaron Lehmann
Regisseur Lehmann (Robert Gwsidek) will ein Epos erschaffen, doch nach dem ersten Drehtag platzt die Finanzierung und Lehmann steht mit seinem Team alleingelassen in einem kleinen Dorf und muss nun mit dem vorliebnehmen, was noch da ist. So wird der Bürgermeister kurzerhand zum Bösewicht, Kühe werden zu Pferden und Büsche zum Feind. Aaron Lehmanns Film, der das achtung berlin Filmfestival eröffnet ist ein Film im Film – und ein Film über das Filmschaffen, der Kleists tragische Figur, Michael Kohlhaas, aufgreift und dessen Motive klug und wohl gesetzt zu einer Parabel über unabhängiges Kunst- und Filmschaffen umformuliert. Schließlich schafft Mangel Kreativität, wie uns Aron Lehmann im Interview erklärte. MD
http://www.youtube.com/watch?v=83fjYePq1Rw
„Berlin Telegram“ von Leila Albayaty
Gleich in der ersten Szene singt sich Regisseurin und Hauptdarstellerin Leila Albayata die Seele aus dem Leib, tränenüberströmt stolpert sie von der Bühne. Was folgt ist ein wilder Trip weg aus Brüssel und weg von den Erinnerungen an ihre große Liebe Antoine, der sie überraschend sitzen lässt, nach Berlin. Hier fangen Schwester Hana, deren Freund Eric und eine Gruppe lebenslustiger Kreativer die junge Musikerin auf. Mit der Handkamera dokumentiert sie Teile ihrer Reise durch die bunte deutsche Hauptstadt und zurück zu sich selbst. Durchlebt intensiv die Phasen des Zurückwollens, des Hassens, des ziellosen Rumirrens und der Kraft, wieder neu zu starten und sich nicht von der Vergangenheit zerfressen zu lassen. Der intensive Soundtrack untermalt die melancholisch-kreative Aufbruchsstimmung und Albayatas Version von „Bang Bang (My Baby Shot my Down)“ nimmt den Zuschauer genauso mit, wie ihre eigenen Songs. Eine Liebeserklärung an Berlin und – mehr noch – an das Leben. VM