Heiner Lauterbach über seinen Gangsterfilm „Harms“
Es gibt keinen Filmproduzenten, der genug Geld hat
Der Film kommt am Tag des Eröffnungsspiels der Fußball Weltmeisterschaft in die Kinos. Was ist der Gedanke dahinter?
Wir wollten zu einem Zeitpunkt starten, an dem der Film möglichst wenig Konkurrenz hat. An dem Tag kommen die wenigsten Filme raus. Das war unsere Überlegung.
Sie gelten als Fußballfan. Was erwarten Sie sich von der WM?
Ich glaube es gibt sechs, mit Belgien sieben, Mannschaften, die Weltmeister werden können. Dazu zählen wir auch. Es auch eine Frage des Glücks, gerade im Endspiel, aber auch in Form von: Wer hat die wenigsten Verletzten, wer hat die Spieler in der besten Tagesform. Ich habe noch nie eine WM gesehen, bei der der Weltmeister sieben gute Spiele gemacht hat. Der ist immer auch mal gestolpert.
Beim Ausrichter, dem Fußball-Sehnsuchtsland Brasilien, rumort es im Volk…
Das hat mich gewundert. Das hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, dort stünde Fußball über allem, aber es ist nachvollziehbar.
Beim 1. FC Köln haben Sie in der Jugend sogar mal im Mittelfeld gespielt. Der Verein ist zurück in der Bundesliga. Wohin führt der Weg Ihres Vereins?
Ich bin Kölner, daher: Champions League. Nicht unmittelbar, aber ich hoffe in vier, fünf Jahren können wir in die Champions League kommen. Vielleicht nach zwei, drei Jahren in die Europa League. Das Ganze steht und fällt – wie immer im Fußball – mit den Obersten. Wer an der Spitze steht muss die richtigen Entscheidungen treffen. Ich glaube, da haben wir jetzt einige Gute mit dem Schmadtke und so. Der Verein wurde in der Vergangenheit sukzessiv an die Wand gefahren. Man kann der Verein nicht führen, wie einen Krämerladen. Du brauchst einen Geschäftsmann, der alles in die richtigen Bahnen leitet und du brauchst Fachleute für das Sportliche.
Wie schwer waren die Jahre in der 2. Liga für Sie?
Erst hat uns Leverkusen überholt, grauenhaft. Von Gladbach gar nicht zu reden. Dann Mainz und dann waren plötzlich die Düsseldorfer in der 1. Liga und wir in der Zweiten. Da habe ich gesagt, wenn der Bonner SC uns jetzt noch überholt, bin ich weg, dann bringe ich meine Ehrenkarte zurück. Ich bin gespannt, wie die sich in der 1. Liga machen. Die 2. Liga war schwach letztes Jahr. Man hatte das Gefühl, einige wollten nicht aufsteigen, wenn man St. Pauli oder Kaiserslautern gesehen hat.
Was erwartet die Zuschauer bei Ihrem nächsten Film „Frauen„, bei dem Sie wieder mit Müllerschön arbeiteten?
Eine Komödie über drei Männer, die durch Zufall gemeinsam in ein Auto geraten und durch die Lausitz fahren. Der wird es leichter haben als „Harms„.
Die Fragen stellte Denis Demmerle.
Das Interview ist ebenfalls bei Planet Interview, dem Portal für Interviews, erschienen.
„Harms„ ist seit Donnerstag, den 12. Juni im Kino zu sehen. Hier unsere ausführliche Kritik „Deutsche Gangster-Action, die weh tut„.