Preisträger beim 11. Filmfest Eberswalde
"Sauacker" gewinnt Hauptpreis der Provinziale 2014
Vorher zeigte das 11. Filmfest Eberswalde an seinem letzten Festivaltag noch einmal ausführlich, was es auszeichnet. Gelassen und klug präsentiert das Team um Festivalleiter Kenneth Anders seinen Zuschauern eine wohl kuratierte Filmauswahl rund um das große Festivalthema: Die Provinz. Diese „Provinz ist überall da, wo Menschen sich an einen Raum binden und versuchen, ihn zu gestalten.„, so Anders im Interview mit Berliner Filmfestivals. Eindrucksvoll bewies das der abschließende Festival-Samstag. Der führte die Besucher mit Semih Kaplanoğlus „Yumurta – Ei“ erst in die türkische Provinz, anschließend mit Andrea Thieles „You Drive Me Crazy“ von Tokio über Mumbai nach München, um sich letztendlich wieder im Zentrum des Ganzen, in Eberswalde, zu sammeln – zur Preisverleihung, dem feierliche Abschluss der 11. Provinziale.
Weiterlesen: Das komplette Interview „Kultur trägt zur Bildung einer Zivilgesellschaft bei„ mit Festivalleiter Kenneth Anders.
Ehe die Siegerfilme „Sauacker“ von Tobias Müller und der Kurzspielfilm „Morning“ von Yakie Ayalon (Israel) noch einmal in einer Siegersession aufgeführt wurden und das Festivalteam sich nach dem feierlichen Part der Festivalfeier widmete, liefen die Macher noch einmal zur Höchstform auf: Statt schnöder Endlos-Dankreden und Sponsoren-Hudelei warteten eingesungene Wettbewerbsbeiträge oder den Raum von allen Seiten durchdringende Filmtitel auf die Gäste, bevor die Juroren ihre Ergebnisse verkündeten und unter anderem das „e“ für den besten Dokumentarfilm „Sauacker“ an Tobias Müllers anwesende Lebensgefährtin, die Regisseurin Bettina Blümner übergaben.
In der Laudatio lobten die Juroren Holger Lauinger, Almut Undisz und Vorjahressieger Ingo Baltes, dass „Sauacker“ mit „spannungsreich ausgefochtenen Dialogen“ überzeugt und so eine Dokumentarfilm entsteht, den sie „für notwendig halten“.