Zurückgespult #20: Was von den Oscars 2015 übrig bleibt
Equal Pay statt Selfie
Was bewegt und über welche Projekte spricht die Filmbranche? Wo wird gerade wieder einmal unter Protest ein traditionelles Programmkino geschlossen – und wie steht es um die deutsche Filmförderung und ihre wichtigsten Köpfe? In ihrer Kolumne Zurückgespult blickt Autorin Cosima M. Grohmann einmal im Monat zurück und schaut auf das, was passiert ist – vor und hinter den Leinwänden.
Equal Pay statt Selfie
Keine Woche vergeht schneller als die nach der Oscar-Verleihung: Schon spekuliert man in der Branche auf die nächste Runde (indiewire)
wendet sich den Kinostarts zu, die ihre Premiere (wie Andreas Dresens „Als wir träumten„) auf der diesjährigen Berlinale hatten, schaut gespannt auf die Nominierungen in Cannes. Doch eines bleibt noch eine ganze Weile im kulturellen Gedächtnis der internationalen Traumfabrik hängen: Der ganz besondere Oscar-Moment, eine rührende Dankesrede, Jennifer Lawrence‘ Stolpern beim Besteigen der Bühne im vergangenen Jahr oder – wie dieses Jahr – Patricia Arquettes aufgeregt hervorgestoßenes „Equal rights for women in the United States of America!“ (Guardian)
In Hollywood sah man Arquettes Aufruf als Seitenhieb auf die im Dezember 2014 gehackten Daten von Sony Film und zollte dem Statement der Indie-Ikone gebührenden Respekt. Zwischen einigen hunderten kompromittierenden Mails der Sony-CEOs fand sich damals der eindeutige Beweis, dass selbst Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence und A-Klasse-Schauspielerin Amy Adams in „American Hustle“ (BFF-Kritik) weniger Gage als ihre Kollegen Bradley Cooper und Christian Bale bekommen hatten (Guardian).