Laurel & Hardy-Retrospektive im Babylon-Mitte, 19. bis 28. Juni 2015

Laurel und Hardy im Kino Babylon: Das berühmteste Duo der Filmgeschichte


Szene aus "Laughing Gravy", der bei der großen Stan & Laurel Retro im Babylon zu sehen ist. Foto: Archiv Christian Blees

Szene aus „Laughing Gravy“, der bei der großen Stan & Laurel Retro im Babylon zu sehen ist. Foto: Archiv Christian Blees

Laurel und Hardys Filme haben das Publikum für zehn Minuten oder knapp eine Stunde von den eigenen Alltagsproblemen abgelenkt, ihm zwei Strolche präsentiert, die zwar an der Gesellschaft wegen ihrer Tollpatschigkeit und Beschränktheit anecken, aber sich im Großen und Ganzen selbst treu bleiben. Ihre Filme waren in einer Zeit der angespannten Wirtschaftslage vermutlich eine Art Ventil für existenzielle Ängste. Politische Aussagen kamen nur sehr oberflächlich darin vor, so dass auch auf dieser Ebene keine Hemmschwellen überwunden werden mussten.

Zu den unbestrittenen Meisterwerken ihrer Variante des Slapstick-Humors zählen unter den Kurzfilmen etwa „Liberty“ (1929), „Big Business“ (1929) oder „The Music Box“ (1932), unter den Langfilmen „Sons of the Desert“ (1933), „Our Relations“ (1936) oder „Way Out West“ (1937). Eine Vielzahl einprägsamer Szenen hält sich in der Erinnerung. Man denke an „Liberty“ (1929), wo sie auf der Flucht vergeblich versuchen, die verwechselten Hosen wieder auszutauschen und anschließend auf Stahlträgern einer Hochhausbaustelle schwindelerregenden Kapriolen aufführen; oder wie in „The Music Box“ (1932) der Transport eines Klaviers in unkontrollierte Zerstörungswut mündet. Ihre Auftritte als trottelige Polizisten („Do Detectives Think?„, 1927, „The Midnight Patrol„, 1933) oder viel öfters als wenig begabte Kleinkriminelle („Night Owls“ (1930) und andere) bringen noch heute nicht nur Kinder zum Lachen.

Laurel und Hardys Filme auf Kinderfilme zu reduzieren, wäre gänzlich falsch. Zwar wurden sie im deutschsprachigen Raum unter dem abwertenden, kindlichen Namen „Dick und Doof“ vermarktet, doch erschließen sich manche Aspekte ihrer Werke einem erst als Erwachsener – die Beziehung zu ihren Frauen zum Beispiel.
Die beiden sind längst zu einer Ikone der amerikanisch-europäischen Kultur avanciert.

Teresa Vena

Die Retrospektive Hats off to Laurel and Hardy von 19. bis 28. Juni 2015 im Babylon-Mitte.
Mehr Informationen zum Programm hier.

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