UFA-Filmnächte vom 20. bis 22. August 2015 auf der Berliner Museumsinsel

UFA-Filmnächte: Drei deutsche Stummfilme auf der großen Leinwand



Am Freitag, den 21. August ebenfalls um 21 Uhr kommt „Ihr dunkler Punkt“ (1928) von Johannes Guter auf die Leinwand. Im Zentrum der Handlung stehen die Darsteller Lilian Harvey und Willy Fritsch. Harvey, Tochter einer Engländerin und eines Deutschen, machte zwar ihr Abitur in Berlin, behielt aber ihren englischen Akzent – oder kultivierte ihn explizit -, was zu ihrem Charme beitrug. Zusammen mit Fritsch formte sie ein regelrechtes Traumpaar, das im Übergang vom Stumm- zum Tonfilm und bis Mitte der 1930er Jahre eine Reihe leichtfüßiger Komödien gedreht hat, die stark an die Form von Musicals erinnern.

Zu den berühmtesten Filmen gehören „Die drei von der Tankstelle“ (1930), „Einbrecher“ (1930) und „Glückskinder“ (1936) aus denen auch zeitlose Schlager wie „Ein Freund, ein guter Freund„, „Ich laß meinen Körper schwarz bepinseln“ oder „Ich wollt, ich wär ein Huhn“ stammen. In „Ihr dunkler Punkt“ kommt es zwar nicht zum Singen, doch trotzdem sorgt das Paar dank Ihrer sympathischen Ausstrahlung für gute Laune und Unterhaltung. Als Pate für diese „romantische Gaunerkomödie“ fungiert der Schauspieler Tom Wlaschiha, der mit seiner Rolle in der Serie „Game of Thrones“ auf sich aufmerksam gemacht hat.

Szene aus "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" (1926) von Lotte Reiniger. Foto: UFA Filmnaechte

Szene aus „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1926) von Lotte Reiniger. Foto: UFA Filmnaechte

Der jüngste Film der Auswahl heißt „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1926) und stammt aus der Hand (auch im Wortsinn) von Lotte Reiniger. Er bedient sich einer einfachen, aber wirkungsvollen Ästhetik: des Scherenschnittes. „Die Abenteuer“ gilt als der erste abendfüllende Spielfilm in dieser Technik. Figuren und Dekor agieren als filigrane Silhouetten, tänzeln vor der Kamera herum und sorgen für eine verspielt-leichte Atmosphäre. Die schwarzen Schemen kommen auf dem hinterleuchteten, einfarbigen Bildschirm optimal zur Geltung.

Der Zuschauer folgt Prinz Achmed durch eine orientalische Märchenwelt, inspiriert durch die Geschichten von „Tausendundeiner Nacht“, die ihm immer wieder vor neuen Hindernissen und Begegnungen stellt. Ein mächtiger Zauberer erschafft ein fliegendes Pferd, mit dem er beim Kalifen Eindruck schindet und als Preis für das Pferd die Prinzessin verlangt. Als Achmed das Pferd besteigt, wird er davongetragen, ohne zu wissen, wie er es lenken kann. Deswegen landet er in einer fremden weiten Welt, wo er zwar die Liebe findet, aber sie auch alsbald wieder verliert. Die Suche nach seiner Geliebten und die Rückkehr in die Heimat gestalten sich fortan erlebnisreich und gefährlich.
Passend zum Thema des Films begleitet das Ensemble Trioglyzerin das Geschehen auf der Leinwand mit orientalischen Klängen. Die Einführung in den Film übernimmt die Schauspielerin Natalia Wörner.

Teresa Vena

Weitere Informationen unter UFA-Filmnächte.

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