BFF on the Road: Zu Gast auf dem 20. Busan International Film Festival in Korea

Busan/Korea: Im Zeichen des Verbrechens



Beim Publikum kamen insbesondere komische, actionreiche Filme oder eine Kombination aus beidem an. So löste beispielsweise ein Film wie „Farewell, Berlin Wall“ von Phan Quang Binh, eine deutsch-vietnamesische Produktion, mit einem höchst attraktiven Antihelden Son Bao Tran, durch seine naive Erzählart gerade bei den emotionalsten Szenen offenes Lachen aus.
Anders blieb bei Filmen wie „Circle of Atonement“ (ein klassischer „Revenge“-Film), „One way Trip“ (Jugend- und Justizdrama), „The Unfair“ (Justizskandal) oder „The Royal Tailor“ (Historienfilm aus der Joseon-Ära) kaum ein Auge trocken. Alle diese koreanischen Dramen geprägt von Polizeiwillkür, Ehrbegriffe und Tod haben aber neben der ernsten Thematik zumindest stellenweise humoristische Abschnitte.

The Unfair“ von Sung-je Kim wurde für das beste Drehbuch und den besten Nebendarsteller Kyung Young Lee prämiert. Lee spielt die Rolle eines Vaters, der Gerechtigkeit für den Tod seines Sohnes will. Dieser vielbeschäftigte, wandelbare Schauspieler war auf dem Festival auch in „Assassination“ in einer Nebenrolle zu sehen. Aus diesem Film wurde auch der beste Schauspieler ausgewählt, Jung Jae Lee, der beispielsweise in „The Housemaid“ (2010, Sang-soo Im), ein Remake des Orginals von 1960, das in einer historischen Retrospektive auf dem Festival ebenfalls gezeigt wurde, brillierte.
Die wichtigsten Preise gingen in diesem Jahr an „The Shameless“ von Seung-uk Oh als bester Film und an „The Classified File“ von Kyung-taek Kwak als bester Regisseur. Beides Kriminalgeschichten, die erste auf formaler und inhaltlicher Ebene an den Film noir angelehnt, die zweite aktionsreicher und humorvoll.
1 2 3 4