Viva la Vulva! 4. PorYes-Awards im Hackesche Höfe Kino
PorYes-Awards 2015: Vulvarische Grüße!
Mit dem Datum kurz vor dem Pornfilmfestival (21. bis 25. Oktober) scheint sich der tiefe Berliner Oktober als Knotenpunkt für Diskussionen zum Thema Porno etabliert zu haben: zum vierten Mal finden vom 17. bis zum 19. Oktober die PorYes Awards statt. PorYes? In Anspielung auf den innerlichen Widerspruch im Wort Porno und die von Alice Schwarzer in den Siebziger Jahren lancierte PorNO-Kampagne ist PorYes – ein feministisches Gütesiegel für pornographische Filme.
Wir erfuhren von Organisatorin Dr. Laura Méritt im Interview von Trends im Porno, von einem Bedürfnis nach realistischerer Darstellung von Sex und wen die Organisatorin und ihr Team erwarten…
Frau Méritt, PorYes/Porno – was ist der Unterschied?
Dr. Laura Méritt: Gemeinsam ist uns die Kritik am Mainstreamporn, der größtenteils sexistisch, und rassistisch etc. ist. Wir bieten als Alternativen sex-positive Darstellungen, die Geschlechter im respektvollen, vielfältigen und vor allem einvernehmlichen Miteinander zeigen.
Wie kann man sich das vorstellen?
Die am Sex Beteiligten sind in Kommunikation miteinander zu sehen und befriedigen verschiedene Begehren. Sie sind nicht auf DEN Orgasmus des Mannes oder eine Leistungsschau fixiert. Personen unterschiedlicher Geschlechter und verschiedenen Alters lassen sich auf ein sexuelles Spiel ein. Fairporn ist uns sehr wichtig.
Vom immer gleichen zusammenhanglosen Gerammel haben sie einfach den Kanal voll
Könnt ihr Tendenzen beobachten, seit es die Awards gibt?
Insgesamt ist ein stark wachsendes Interesse an Feministischer Pornografie zu verzeichnen. Die Leute sind für die realistischere und auch authentischere Darstellung von Sex sehr dankbar, freuen sich über interessant gemachte Anregungen und gute Arbeitsbedingungen sind ihnen wichtig. Vom immer gleichen zusammenhanglosen Gerammel haben sie einfach den Kanal voll.