United States of Love

Darum geht es:
Beim Abendessen sprechen sie über Freunde, die seit Jahren in Deutschland arbeiten und Wrangler-Jeans nach Polen schicken, über die Fanta, die jetzt bei ihnen im Kühlschrank liegt, sie trinken Eierlikör und an der Wand hängt ein flauschiger Teppich. Wir befinden uns in einem Polen kurz nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs. Manche träumen von persönlichem Erfolg, die meisten hängen in der Perspektivlosigkeit fest und sind mehr mit sich selbst beschäftigt als mit ihrer Umgebung. Sie leben in einer sozialen und geografischen Ödnis, in der es kaum mehr gibt als Kirche, Schule und Krankenhaus. Unter diesen Umständen agieren Wasilewskis vier weibliche Hauptfiguren, die er wie Marionetten ihrem Schicksal ausliefert und in Fallen laufen lässt.

Was du zum Film wissen musst:
Wasilewski zitiert in „United States of Love“ auf einer Metaebene polnische Filme der letzten Jahre: Der materielle und spirituelle Körper als wichtiges Thema, scheinheilige Pfarrer und den Kontrast zwischen Plattenbausiedlungen und persönlichem Innenleben sahen wir in „Body“ (2015) und „Im Namen des…“ (2013) von Małgorzata Szumowska, „Girl from the Wardrobe“ (2013) von Bodo Kox und „Floating Skyscrapers“ von Wasilewski selbst.
Bei der 66. Berlinale gewann das Werk einen Silbernen Bären für das beste Drehbuch.

Weiterlesen: Unsere ausführliche Kritik „Gefangen zwischen Plattenbauten“ von Magdalena Kotzurek…

Termine bei filmPolska:
FR, 22. April, 22:15 Uhr FSK
SA, 23. April, 20:30 Uhr Bundesplatz-Kino
SO, 24. April, 20 Uhr Babylon