BFF on the Road beim Filmfest München 2016

Tag 4 – Fußball und Brasilien
Am Festival Sonntag musste das Filmfest München in Konkurrenz zum Europameisterschafts-Achtelfinale der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Slowakei treten. Kein ganz leichtes Unterfangen, doch Film weiß sich zu helfen! Zum Beispiel mit „Aquarius“ einem cineastischen Ausflug nach Recife. Regisseur Kleber Mendonça Filho diskutierte mit weiteren Vertretern im Festivalzentrum im Gasteig über das Filmland Brasilien. Das Werk begeisterte kürzlich in Cannes, ging dort aber – wie Maren Ades „Toni Erdmann“ und andere Favoriten – leer aus.

Tag 5 – Jodorowski, Geschichte und Imagination
Alexander Jodorowskis Inszenierungen der 70er-Jahre, wie „Montana Sacra – der Heilige Berg“ oder der psychedelische Western „El Topo“ erlangten Kultstatus. Mit „Poesía sin Fin“ kehrt der Filmsurrealist Chiles zum Filmfest München zurück. Jodorowski setzt der chilenischen Avantgarde der 1940er und 50er Jahre ein poetisches Denkmal und führt sein 2013 mit „La Danza de la Realidad“ begonnenes autobiografisches Filmprojekt fort: In traumwandlerischen Bildern lässt er für sein Publikum Vergangenheit, Gegenwart und Imagination farbenprächtig ineinander fließen.

Tag 6 – Düsteres Brasilien
Unser sechster Festivaltag in München bringt einen Filmtipp hervor: Mit „Kill me please“ („Mate Me Por Favor„) liefert die brasilianische Regisseurin Anita Rocha de Silveira einen durchgestylten, düsteren Coming-of-Age-Thriller. Ein brutaler Vergewaltiger hat es vor allem auf junge Frauen abgesehen, auf die die Morde eine merkwürdige Faszination ausüben. Zwischen flimmernder brasilianischer Vorstadthitze und neonleuchtendem Nachtleben geht es darum, wer mit wem schläft aber vor allem auch lebendig durch die Nacht zu kommen. Ein Film wie ein perfekt kuratierter Instagram-Account.