Genrenale 5: Plattform für den Genrefilm aus Deutschland


"Das letzte Abteil" von Andreas Schaap auf der Genrenale 5. © Genrenale

„Das letzte Abteil“ von Andreas Schaap auf der Genrenale 5. © Genrenale

Zeitgleich mit der Berlinale geht am anderen Ende der Stadt, in diesem Jahr zum fünften Mal, die Genrenale vom 13. bis 16. Februar 2017 an den Start. Das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz beherbergt während vier Tagen das stetig wachsende Festival, das sich dem deutschen Genrefilm widmet.

Traditionell bestreiten den Großteil des Programms abwechslungsreiche Kurzfilmblöcke, die so genannten „Shots“, die auf kurzweilige Art einen Regenbogen des aktuellen Filmschaffens deutscher Autoren aufspannen.
Der Anteil an mittellangen und langen Spielfilmen stieg von Ausgabe zu Ausgabe an, so dass in diesem Jahr eine vielseitige Auswahl zur Verfügung steht. Bisher haben die beiden Gründer des Festivals, Krystof Zlatnik und Paul Andexel, mit Genre insbesondere Filme aus dem Horrorfach mit Abstecher in Richtung Fantasy und Science Fiction verbunden. Das bleibt auch weiterhin Schwerpunkt des Programms, doch kommen in diesem Jahr vermehrt Horrorkomödien und Actionfilme dazu.

Bei Durchsicht der Filme fallen verschiedene übergreifende Charakteristika auf. Zum einen besteht eine, durch marktorientierte Überlegungen kaum zu rechtfertigende, erzwungene Orientierung an den englischsprachigen, wohl in erster Linie US-amerikanischen, Markt. Eine Vielzahl der Filme wurde auf Englisch gedreht, spielt aber in einer deutschen Gesellschaft. Zum Teil wirken die Dialoge dadurch besonders holprig. Das ist ein Aspekt, der Mangel an Mut des hiesigen Filmschaffens auszudrücken scheint. Als ob eine strikte Vermeidung von regionaler oder nationaler Verortung eines Filmes, seinen Erfolg oder gar sein Interesse ausmachen könnte.

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