Interview mit Regisseurin Carol Salter zu „Almost Heaven“

Salter: "Im Leben geht es um diese besonderen Freundschaften"


Der Dokumentarfilm "Almost Heaven" von Carol Salter feiert seine Premiere in der Sektion Generation 14plus der Berlinale. © Rocksalt Films / Carol Salter

Der Dokumentarfilm „Almost Heaven“ von Carol Salter feiert seine Premiere in der Sektion Generation 14plus der Berlinale. © Rocksalt Films / Carol Salter

Wie haben Sie Ihr Projekt den Angehörigen der Verstorbenen erklärt und war es schwierig, die Genehmigung zu bekommen, sie in so einem besonderen Moment zu zeigen?
Salter: Während Angehörige gerade einen der schmerzhaftesten und härtesten Momente in ihrem Leben durchmachen, ist es sehr schwierig, nach einer Genehmigung zu fragen. Ich wollte ihnen nicht noch mehr Kummer bereiten. Es gab viele Zeitpunkte, in denen es nicht angebracht war, zu fragen. Irgendwann dachte ich, dass ich nie die Gelegenheit finden würde, diesen wichtigen Teil von Ying Lings Erfahrung zu filmen. Als die Institution selbst den Angehörigen anbot, die Behandlungszeremonie aufzunehmen, wurde es einfacher.

Abgesehen von der persönlichen Geschichte der Hauptfigur ist es sehr interessant, die Rituale zu beobachten, die in einer anderen Kultur mit dem Tod verbunden sind. Gab es spezielle Aspekte, die Sie erstaunt oder besonders beeindruckt haben?
Salter: Faszinierend und rührend waren die Fürsorge und der Respekt, die diese jungen Menschen gegenüber den Toten aufbrachten. Sie wuschen und massierten die Körper, als ob diese ihre Berührungen fühlen könnten. Ich wollte die starke Intensität und Zärtlichkeit ihrer Arbeit einfangen. Ich war überrascht, dass sie mit den Toten sprachen und ihnen erklärten, was sie mit ihnen machen würden. Sie wünschten ihnen eine gute Reise.

Haben Sie einen persönlichen Glauben oder Wunsch, was mit Ihrem Körper passieren sollen, wenn die Zeit gekommen ist?
Salter: Ich bin mir wirklich nicht sicher, was mit uns passiert, nachdem wir sterben. Aber ich möchte gerne glauben, dass unser Geist weiterlebt irgendwie. Ich möchte gerne eine ökologisch-freundliche und eines sehr einfache, natürliche Beerdigung haben.

Ihr Film wurde bei der Berlinale in der Sektion Generation gezeigt. Was glauben Sie, ist die Nachricht für die jungen Menschen?
Salter: Folgt euren Träumen und lebt das Leben in vollen Zügen. Im Leben geht es um diese besonderen Freundschaften. Schätzt eure Familie und eure Freunde.

Die Fragen stellte Teresa Vena für Berliner Filmfestivals.

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