12. Around the World in 14 Films im Kino in der Kulturbrauerei

Around the World in 14 Films: Cineastische Weltreise


14Films_2017Manchmal lässt sich der ganze Globus besichtigen, ohne dass dafür der Kinosaal verlassen werden muss. Vom 23. November bis 2. Dezember 2017 lädt Around the World in 14 Films im Kino in der Kulturbrauerei zu einer cineastischen Weltreise ein. Die 12. Ausgabe des Weltkinofestivals hat die Koffer dazu mit einer ganzen Reihe von filmischen Entdeckungen vollgepackt. So kann in der Tristesse des Berliner Herbstes die spannende Bandbreite der internationalen Filmfestivals von Cannes, Toronto, Venedig, Locarno frei von jedem überflüssigen Ballast entdeckt werden.

Erster Zwischenstop ist Russland mit dem Eröffnungsfilm „Loveless“ (OT: „Nelyubov„) von Andrej Swjagintsew (aka Andrey Zvyagintsev). Dieser beschreibt eine schonungslose Scheidungsgeschichte, in der sich das ehemalige Paar Boris (Alexei Rozin) und Zhenya (Maryana Spivak) mit blankem Hass und gegenseitigen Vorwürfen begegnet. Doch während eines Streits verschwindet der gemeinsame 12-Jährige Sohn plötzlich spurlos. „Loveless“ gewann im diesjährigen Wettbewerb in Cannes den Jury-Preis.

Ein warmherziger Trip führt in die USA, wo Sean Baker in „The Florida Project“ seinen Blick auf die Welt zwischen billigen Motels und Fast-Food-Ketten in Orlando richtet. Die Sechsjährige Moonee (Brooklynn Prince) hat ein rasantes Temperament und lebt im Schatten von Disney World. Obwohl ihre Mutter am Rande der Armutsgrenze mit genügend Problemen zu kämpfen hat, sorgt Moonee zusammen mit ihren Freunden für jede Menge Chaos und erschafft ihre ganz eigene Fantasiewelt. Nicht immer zur Freude des gutmütigen Motel-Managers Bobby (Willem Dafoe). Dem Regisseur Sean Baker gelang mit seinem vorherigen, auf einem iPhone gedrehten Spielfilm „Tangerine L.A.“ 2015 der große Durchbruch.

Nach einer umfangreichen Exkursion unter anderem durch Sambia und Wales („I am not a Witch“ von Rungano Nyoni), Belgien („Home“ von Fien Troch), den Iran („A Man of Integrity“ von Mohammad Rasoulof) und Irland („The Killing of a Sacred Deer“ von Yorgos Lanthimos) entdet die Tour schließlich mit einem lange nicht gesehenen Reisegast. In ihrem ersten Film seit sechs Jahren hält Lynne Ramsay sich in keiner Weise zurück und präsentiert mit „You Were Never Really Here – A Beautiful Day“ eine knallharte Adaption von Jonathan Ames Novelle. Ein brutaler und gepeinigter Detektiv (Joaquin Phoenix) macht sich auf die Suche nach einem vermissten Mädchen. Dabei wird er zwangsläufig mit den eiskalten Abgründen der Menschheit konfrontiert.

Henning Koch

Das 12. Weltkinofestival Around the World in 14 Films findet vom 23. November bis 2. Dezember 2017 im Kino in der Kulturbrauerei statt. Hier gibt es das komplette Programm und weitere Informationen.

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