Around the World in 14 Films: Festivalkino für Berlin

14 Films 2018: Cinema is bigger than life


Birds of Passage

Darum geht es:
Matriarchin Ursula Pushaina (Carmina Martinez), aus dem Stamm der Wayuu, ist zu allem fähig für ihre Familie und ihren Clan. Das lässt sie ihren zukünftigen Schwiegersohn Rapayet (Jose Acosta) auch ohne Umschweife verstehen. Der muss sich nun beweisen, um Zaida (Natalia Reyes) heiraten zu dürfen und zieht das erste große und bald blühende Drogengeschäft Kolumbiens auf. Doch in Traumsequenzen kündigt sich der blutige Abstieg des Clans bereits an. Ein kolumbianischer Mafia-Thriller, der mit atemberaubenden Bildern sich nicht nur in Globalisierungskritik übt, sondern ganz nebenbei auch seine filmischen Vorgänger, von „Der Pate“ bis „Narcos„, allesamt in die Tasche steckt.

Was du zum Film wissen musst:
Schon mit „Der Schamane und die Schlange„, der ebenfalls bei 14 Films lief, zeigte Ciro Guerra, wie die westliche Zivilisation den Teufel und seine Hölle, wie es im Film hieß, ins unberührte Land brachte. Sein vierter Spielfilm folgt erneut den Spuren der Weißen, deren Zugvögelmentalität Habgier sät und Zerstörung und Krieg vererbt. Ciro Guerra gliedert seinen Film in fünf Kapitel, die er Gesänge nennt und die die Entwicklungen des Drogenhandels von den 60ern bis in die 80er Jahre verfolgen, vom „Wilden Gras“ bis zur „Vorhölle“. Kameramann David Gallego, der ähnlich magische Bilder für Rungano Nyonis „I am Not a Witch“ (2017 bei 14 Films gezeigt) fand, findet auch in Guerras aktuellem Film traumgleiche, mächtige Bilder, die beeindrucken und den Film als Oscar-Anwärter Kolumbiens ins Rennen um den Besten Fremdsprachigen Film schicken. SuT

Termin bei Around The World In 14 Films:
Freitag, 23. November, 19 Uhr, Kino in der KulturBrauerei, Saal 6

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