Kurzfilmtag 2019: Die besten Berliner Veranstaltungen

Kurzfilmtag 2019: Bunte Mischung gegen die Dunkelheit


Bevor das Jahrzehnt zu Ende geht, steht neben Weihnachten und Silvester noch ein dritter Termin im Kalender kurzfilmaffiner Cineast*innen: der Kurzfilmtag am 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende. Draußen wird es an diesem Tag nicht einmal acht Stunden hell sein – ein guter Grund, sich den düstersten Tag des Jahres mit internationaler Kurzfilmkunst zu versüßen. Bereits zum achten Mal feiert ganz Deutschland den Kurzfilmtag. An über 300 Orten in der gesamten Republik kann man Kurzfilme genießen. In Berlin sind u.a. das zu rettende Kino Moviemento (hier geht’s zur Crowdfunding-Kampagne), das Sputnik Kino und das Kino in der Brotfabrik Spielorte der Kurzfilmsause.

Im Kino Moviemento, dem Spielort des empfehlenswerten Weihnachtsfilmfestivals (19. bis 22. Dezember 2019), flirren am 21. Dezember mit den drei Kurzfilmprogrammen „Almost Forgotten“ (ab 17:30 Uhr), „Rebels“ (ab 20 Uhr) und „Bloody Presents“ (ab 22:30 Uhr) weihnachtliche Kurzfilme über die Leinwände. Teil der „Rebels„-Filmauswahl ist der 2019 mit dem European Film Award in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ prämierte „The Christmas Gift“ (OT: „Cadoul de Crăciun„) von Bogdan Mureșanu. Im Dezember 1989 im Rumänien des Ceaușescu-Regimes bittet ein kleiner Junge in seinem Brief an den Weihnachtsmann um ein Geschenk für seinen Vater: den Tod des Diktators. Auch „Widerstand“ von Benjamin Hujawa, in dem ein junger Mann zu einer ungewöhnlichen Maßnahme greift, um das Streitgespräch mit der AfD-nahen Oma beim Weihnachtsessen zu unterbrechen, ist Teil des Programms. Regisseur Benjamin Hujawa wird zur Filmvorführung anwesend sein.

Das Sputnik zeigt ab 16:15 Uhr noch einmal die Besten der „Baltic Midnight Shorts“ vom 9. Litauisches Kino goes Berlin, in denen es mysteriös zugeht. In „When the lights go out“ von Jonas Trukanas etwa beschützt ein Dämon einen schüchternen 13-Jährigen vor den Schikanen seiner Mitschüler. Außerdem laufen im Sputnik queer-lesbische Kurzfilme aus dem Programm des diesjährigen Berlin Lesbian Non-Binary Filmfests wie Jeanette L. Bucks „Heather has four moms„. Die fast 15-jährige Heather plant ihr erstes Mal, doch keine ihrer vier Mütter möchte mit ihr über Verhütung sprechen.

Für das Kino in der Brotfabrik hat Berliner Filmfestivals-Autorin Teresa Vena ein Programm aus Kurzfilmen aus Deutschland, den Niederlanden und Italien zusammengestellt, die sich durch schwarzen Humor oder einen Hang zum Surrealen auszeichnen. Mit dabei ist „Mutter Natur“ von André Kirchner. In einem Wald spielt sich Groteskes ab und schnell steht fest: Mit der Natur ist nicht zu spaßen. „Wehen“ (OT: „Weeën„) von Nils Vleugels war für das Goldene Kalb für den besten Kurzfilm beim Niederländischen Filmfestival nominiert und nimmt einen überforderten werdenden Vater in den Blick, während seine Frau in den Wehen liegt. Das Kurzfilmprogramm ist ab 19 Uhr zu sehen.

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