17. Provinziale vom 10. bis 17. Oktober 2020 in Eberswalde


Insulaire von Stéphane Goël © Provinziale

INSULAIRE (dt. Titel INSELBEWOHNER)

Darum geht es:
1877 hat sich ein Schweizer auf eine bis dahin unbewohnte Insel weit draußen von der Küste Chiles zurückgezogen. Dort wollte er fortan autark leben und eine eigene Gemeinschaft gründen. Generationen später leben noch heute, zum Teil direkte, Nachfolger von Alfred von Rodt auf der Isla Más a Tierra. Die Insel verfügt über ein rauhes und unwirtliches Klima, das es den Bewohnern sehr schwer macht, die Natur zu bändigen, um zu überleben. Eine der letzteren größeren Rückschläge war beispielsweise ein Tsunami, der 2010 mehrere Gebäude zerstörte. Die zwischen 800 und 1000 Einwohner der Insel sind aber hartnäckig und in gleichem Maße genügsam und schätzen die Abgeschiedenheit. Moderne Technologien wie Elektrizität oder Mobiltelefone haben ihren Einzug gehalten in die Gemeinschaft und geben ein sonderbares Bild ab vor dem ansonsten weltabgewandten Hintergrund.

Was du zum Film wissen musst:
Der Schweizer Regisseur Stéphane Goël ist diesem Phänomen nachgegangen, vermutlich getrieben von der Neugier auf diesen Landsgenossen, der der Figur des Robinson Crusoe nacheiferte. Die Isla Más a Tierra heißt im übrigen seit 1966 offiziell Insel Robinson Crusoe. Sie ist 667 km von der Küste Chiles entfernt und verdankt ihrem Namen einem schottischen Seemann, der 1704 tatsächlich hier gestrandet war. Von seiner Geschichte hatte sich der englische Schriftsteller Daniel Defoe dann für seinen Roman „Robinson Crusoe“ inspirieren lassen. Goëls liebevolles Porträt der Inselbewohner besticht durch eine zurückhaltende Kameraführung, eine souveräne Bildfindung und ein Gespür sowie einen großen Respekt für seine Protagonisten. Die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend. – TV

Termin bei der 17. Provinziale:
Sonntag, 11. Oktober, 18 Uhr

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