filmPOLSKA 2021: Fulminante Filmperlen aus dem Nachbarland


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Polnisches Kino ist spannend, bewegend, politisch – oft alles zugleich. Eine bunt gemischte Auswahl neuester Filmperlen aus dem östlichen Nachbarland präsentiert die 16. Ausgabe des Festivals filmPOLSKA vom 25. August bis 1. September in vierzehn Berliner Kinos und Spielstätten. In Anwesenheit des Regisseurs Magnus von Horn wird der bereits vielfach ausgezeichnete SWEAT das Festival am Mittwoch, den 25. August um 21:15 Uhr im Freiluftkino Kreuzberg eröffnen.

SWEAT ist die Geschichte der online fröhlich und unbeschwert wirkenden Fitness-Influencerin Sylwia, die sich eines Tages dazu entscheidet, offen mit ihren Follower:innen über ihre Einsamkeit zu sprechen – und die erleben muss, wie sich daraufhin nicht nur Kooperationspartner:innen von ihr abwenden. Mit SWEAT, der bei filmPOLSKA im Wettbewerb ins Rennen geht, nimmt Regisseur Magnus von Horn die Schattenseiten hinter der Glitzer- und Glamourwelt der Influencer:innen in den Blick. 

Zu den insgesamt sieben im Wettbewerb laufenden Spielfilmen gehört auch der wunderbare, berührende und mit raubeinigem Humor gespickte I NEVER CRY von Piotr Domalewski über die 17-jährige Polin Ola, deren größter Traum ein eigenes Auto und die damit verbundene Unabhängigkeit sind. Doch als ihr Vater, der im Hafen von Dublin arbeitet, plötzlich stirbt, muss sie allein nach Irland fliegen, um die Überführung der Leiche zu organisieren. Auf der turbulenten Reise findet die junge Frau nicht nur Einiges über ihren Vater heraus, sondern vor allem über sich selbst.

Weiterlesen: Stefanie Borowskys Kritik zu I NEVER CRY von Piotr Domalewski.

Neben dem Wettbewerb zeigt filmPOLSKA einige Spezialvorführungen wie etwa den Filmklassiker DER TESTFLUG DES PILOTEN PIRX zum 100. Geburtstag des Science Fiction-Autors Stanisław Lem am 26. August um 20:30 Uhr in der Freilichtbühne Weißensee. Zudem sind Małgorzata Szumowskas bitterböse Gesellschaftssatire DER MASSEUR (26. August bis 1. September, 17:45 Uhr, fsk; 29. August, 17 Uhr, Sputnik; 30. August, 20:30 Uhr, Bundesplatz-Kino) und Agnieszka Hollands historisches Filmdrama CHARLATAN (26. August, 20:15 Uhr, Freiluftkino Friedrichshagen; 28. August, 15:15 Uhr, fsk; 29. August, 20:30 Uhr, Bundesplatz-Kino) Teil des Programms. Die Dokumentation MAREK EDELMAN… UND ES GAB LIEBE IM GHETTO von Jolanta Dylewska über einen der letzten überlebenden und mittlerweile verstorbenen Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto können Interessierte nicht nur am 31. August um 20:30 Uhr im Bundesplatz-Kino, sondern unter folgendem Link auch online ansehen.

Darüber hinaus warten neben der Sonderreihe „Kunst im Kino – das Recht zu sehen“ die drei vielfältigen Kurzfilmprogramme POLISH ANIMATION, NIGHT OF SHORTS und NIGHT OF THE BISONS sowie die Ausstellung „Große Kunst für die große Leinwand. Filmplakate aus der DDR und der Volkrepublik Polen“ im Polnischen Institut auf Besucher:innen. Das Augmented-Reality-Projekt „Die Zukunft wird leuchtend sein“ von Wiola Sowa, in dem die Künstlerin Stadtbilder verfremdet, können Handy- und Tabletnutzer:innen über QR-Codes öffnen, die in den filmPOLSKA-Kinos zu finden sind. Die Retrospektive widmet sich in diesem Jahr dem Werk des Regisseurs Wojciech Jerzy Has (DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA), dessen ganz eigener Stil bis heute Einfluss auf die berühmteste polnische Filmhochschule in Łódź nimmt.

Polnisches Kino überrascht, berührt und hallt nach – ein Besuch des Festivals filmPOLSKA mit seinem vielschichtigen Programm lohnt sich in jedem Fall!

Stefanie Borowsky

16. filmPOLSKA vom 25. August bis 1. September 2021 in Berlin.

Filmtipps aus dem Programm der 16. Ausgabe:

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