30. FilmFestival Cottbus: I NEVER CRY von Piotr Domalewski


I NEVER CRY © Wide Management

Tragikomische Reise zum unbekannten Vater

Die 17-jährige Polin Ola (Zofia Stafiej) hat nur einen Wunsch: Endlich den Führerschein schaffen. Dreimal ist es bereits schiefgegangen – beim letzten Versuch geraten Ola und ihr Fahrprüfer in eine Prügelei mit einem Autofahrer, der Ola die Vorfahrt nimmt. Doch Ola, die mit ihrer Mutter (Kinga Preis) und ihrem körperlich und geistig beeinträchtigten Bruder in einer kleinen Wohnung lebt und in einer Autowerkstatt jobbt, gibt nicht auf. Ihr größter Traum ist ein eigenes Auto – und die damit verbundene Freiheit. Olas Vater, der seit Jahren in Dublin in einem Containerhafen arbeitet, hat ihr das Geld für ein Auto versprochen, wenn sie ihm ihren Führerschein zeigt – was sich angesichts der vergeigten Fahrprüfungen schwierig gestaltet.

Doch dann verunglückt Olas Vater bei der Arbeit im Dubliner Hafen tödlich. Da ihre Mutter kein Englisch spricht, verlangt sie von Ola, allein nach Irland zu fliegen, um die Überführung des Leichnams nach Polen zu organisieren. In Dublin angekommen gerät Ola unter anderem an einen polnischen Arbeitsvermittler (Arkadiusz Jakubik), der sich schnell als nicht so ruppig entpuppt wie er zunächst zu sein scheint, einen unkonventionellen Bestatter und die ehemaligen Kollegen ihres Vaters, die mehr über ihn wissen als seine Tochter. Geht es Ola anfangs nur darum, das Geld, das ihr Vater für sie gespart hatte, doch noch aufzutreiben, so erfährt sie auf der Reise bald mehr über ihren verstorbenen Vater als sie je erwartet hätte.

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