„Ich fühl mich Disco“ von Axel Ranisch


In "Ich fühl mich Disco" von Axel Ranisch verbinden die Hits von Christian Steiffen Mutter und Sohn. Foto: Dennis Pauls

In "Ich fühl mich Disco" von Axel Ranisch verbinden die Hits von Christian Steiffen Mutter und Sohn. Foto: Dennis Pauls

Raum für Intuition

Gerade in der Pubertät angekommen, stellt Florian (Frithjof Gawenda) fest, dass er seinen Vater nicht sonderlich gut leiden kann und der ihn ganz offensichtlich überhaupt nicht versteht. Statt dem Klavier, das er sich innig wünscht, zwingt ihm Papa Hanno (Heiko Pinkoswki) seine alte Simson auf. Die Simson, mit der er einst Florians Mutter kennenlernte. Ein echtes Familienrelikt und ein bisschen wie Hanno selbst, der als strenger Turmspringtrainer das Kommandieren gewohnt ist. Das kann nicht gutgehen. Florian setzt das Gefährt mit größtmöglicher Ungeschicklichkeit an Hannos Auto. Ein symbolträchtiger Crash, der wieder mal Zoff zwischen den beiden Herren des Hauses heraufbeschwört.

Gut, dass seine Mutter so viel Verständnis für Florian hat. Gemeinsam schwärmen sie für den grellen Schlagerheini Christian Steiffen (der sich selbst spielt), Typ Ladychecker, Partykönig und selbsternannter „Gott of Schlager“. Während der Ghettoblaster seine Hits wie „Sexualverkehr“ oder „Ich fühl mich Disco“ ins heimische Wohnzimmer brüllt, singen Mutter und Sohn in bunten Discooutfits samt aufgemalter Koteletten ekstatisch mit: „Ooooh, ich sehne mich so sehr, nach Sexualverkehr“…

Hanno kann das nicht ab. So bleibt der Mutter nicht viel mehr, als zwischen ihren beiden Männern zu vermitteln, bis das Schicksal unbarmherzig zuschlägt und die Familie auf die Probe stellt. Dass Florian gleichzeitig das Lieben lernt und noch nicht richtig weiß, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll, macht die Situation nicht leichter. Hanno und er müssen einander neu kennenlernen, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.

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