12. filmPolska: „Marie Curie“ von Marie Noëlle


Die großartige Karolina Gruszka spielt Nobelpreisträgerin Marie Curie im gleichnamigen Film. Foto: filmPolska

Die großartige Karolina Gruszka spielt Nobelpreisträgerin Marie Curie im gleichnamigen Film. Foto: filmPolska

Die strahlende Königin des Radiums

„Können Pferde den Nobelpreis bekommen?“ „Nein, nur Männer. Und deine Mutter“, erklärt Pierre Curie (Charles Berling) seiner kleinen Tochter Irène an einem Morgen im Jahr 1903. Seine Ehefrau Marie Curie (Karolina Gruszka) hat gerade als erste Frau den Nobelpreis erhalten. Auch nach diesem Erfolg arbeitet das Paar unermüdlich an der Erforschung des Elements Radium, das große Erfolge in der Krebstherapie verspricht.

Als Pierre von einem Fuhrwerk überrollt und getötet wird, stürzt sich Marie Curie noch tiefer in ihre Arbeit. Nur so fühlt sie sich ihrem verstorbenen Mann nah. Ohne seine Unterstützung ist sie dem frauenfeindlichen Milieu der Pariser Akademiker allein ausgeliefert. Obwohl sie wohl die beste Kandidatin für seinen nun vakanten Lehrstuhl an der Sorbonne ist, muss sich die junge Wissenschaftlerin diesen hart erkämpfen. Diese Diskriminierung und die harte Arbeit hinterlassen ihre Spuren innerlich und äußerlich, wie die vom ständigen Kontakt mit dem radioaktiven Material entzündeten Fingerspitzen.

Erst der ehemalige Schüler ihres Mannes, Paul Langevin, bringt ein wenig Leichtigkeit in ihr Leben zurück. Aus einem Flirt im Labor entwickelt sich eine Affäre zwischen dem verheirateten Langevin und der „strahlenden Königin des Radiums“ – ein Skandal.
Schnell erfährt nicht nur die Ehefrau, sondern auch die Öffentlichkeit von dieser Beziehung. Die Boulevard-Presse sieht die Gelegenheit die ihr sowieso suspekte, zu intellektuelle Frau, zu diffamieren. Sie wird als Hure, Ausländerin und Jüdin beschimpft. Ihr Streben, als erste Frau in die Académie des sciences aufgenommen zu werden, scheitert. Der schwedische Botschafter bittet sie, auf ihren nun zweiten Nobelpreis zu verzichten. Doch Marie Curie fährt nach Stockholm und empfängt in Begleitung ihrer Tochter Irène den Preis.

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