„Houston, wir haben ein Problem“ von Žiga Virc


"HOUSTON IMAM PROBLEM" lief beim FilmFestival Cottbus im Wettbewerb. Foto: CATDocs/ FilmFestival Cottbus

„HOUSTON IMAM PROBLEM“ lief beim FilmFestival Cottbus im Wettbewerb. Foto: CATDocs/ FilmFestival Cottbus

Auf zum Mond

Aus Slowenien stammt ein Film, der sich schwer kategorisieren lässt und eindeutig zu den interessantesten Beiträgen des FilmFestivals in Cottbus gehört. Er wurde bereits auf anderen Festivals in Deutschland gezeigt, doch wird er vermutlich keinen Verleih finden.

In „Houston, wir haben ein Problem“ bebildert Regisseur Ziga Virc einen sich offenbar hartnäckig haltenden Mythos, demzufolge Tito, Präsident des ehemaligen Jugoslawiens, in den 1950er und 1960er Jahren ein eigenes Weltraumprogramm verfolgte. Zur Stärkung der nationalen Wissenschaftsszene und vermutlich als politisches Druckmittel gegenüber, in erster Linie, der Sowietunion und dann den USA, investierte er in die Forschung. Es sollen in mehreren Versuchen verschiedene Raketen entstanden und gestartet worden sein, über deren Tüchtigkeit und Funktionalität allerdings nicht viele Unterlagen überliefert sind. Aus Geldmangel soll Tito später die Ergebnisse an die USA verkauft haben.

Mit dieser beachtlichen Summe, die laut Zeugenangaben ungefähr dem dreifachen eines Jahresbudgets der NASA der Zeit entsprochen haben soll, gelang es Tito, die nationale Wirtschaft zu fördern. In dieser Phase stand er auf dem Höhepunkt seiner Karriere und erlangte einen gottähnlichen Status als Vater der Nation. Angeblich sollen die USA, damals zu Lebzeiten Kennedys, mit dem Kauf nicht zufrieden gewesen sein und reklamierten einige Jahre danach Wiedergutmachung. Die sollte darin bestehen, dass 26 Raumfahrtsingenieure aus Jugoslawien in die USA geschickt würden. Da dies geheim gehalten werden musste, fingierte die Regierung kurzerhand den Tod dieser Männer, die sich, das versteht sich von selbst, dem Befehl nicht widersetzen konnten.

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