„El Club“ von Pablo Larraín
Friede sei mit dir
In einem chilenischen Küstenort leben vier zurückgezogene oder besser gesagt aus dem Verkehr gezogene Priester zusammen mit Mutter Monica (Antonia Zegers) unter einem Dach. Kein Alterswohnsitz, sondern ein Ort der Strafe. Denn sie alle sind Hüter eines Geheimnis, ihrem Geheimnis, von dem das Dorf nichts weiß und auch nichts wissen soll.
Die Kirche schickte die aussortierten Männer nach Verfehlungen in die verlassene Kleinstadt, um sie in der Abgeschiedenheit Buße tun zu lassen. Doch zu Kreuze kriecht hier keiner von ihnen. Im Gegenteil. Sie scheinen es sich – so gut es am Ende der Welt eben geht – nett eingerichtet zu haben. Zum Zeitvertreib trainieren sie Windhunde, was ihnen scheinbar nicht nur einen guten Ruf in der Kommune eingebracht hat, sondern die sie auch noch gewinnbringend bei Wettrennen einsetzen. Der Profit sichert ihnen über ihr Existenzminimum hinaus noch einen Bonus in der Tasche, mit dem es sich gut leben lässt.
Um Vergebung bitten sieht anders aus. Ärger taucht erst auf, als ein fünfter Büßer das Heim erreicht. Im Schlepptau einen jungen Mann namens Sandokan, der die verdrängten und in Ketten gelegten Geister der Vergangenheit neu entfesselt und droht, das Altherrenclub-Idyll zu zerstören. Durch ihn erfährt der Zuschauer in bedrückender Ausführlichkeit, was sich die Männer wirklich haben zu Schulden kommen lassen. Jahrelang haben sie Kinder systematisch und brutal in ihren Gemeinden missbraucht.