„Hedi Schneider steckt fest“ von Sonja Heiss



Regisseurin Sonja Heiss („Hotel Very Welcome„) gelingt mit „Hedi Schneider steckt fest“ ein kleiner Coup. Sie galoppiert durch die Genre und entwickelt aus der Exposition einer federleichten Komödie heraus, ein warmes aber nie schwerfälliges Familien-Drama, um schließlich die Geschichte einer Liebe zu erzählen, die vielleicht doch nicht unsterblich ist.

Die kleine Familie stemmt sich gegen ihr Schicksal (v.l.n.r. Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche). © Komplizen Film / Pandora Film 2015

Die kleine Familie stemmt sich gegen ihr Schicksal (v.l.n.r. Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche). © Komplizen Film / Pandora Film 2015

Der Ritt gelingt, dank berührender Figuren, die sich mutig ihrem Schicksal und der großen Aufgabe stellen, einfach nur glücklich sein zu wollen. Zusammen. Laura Tonke begeistert als durchs Leben tänzelnde ebenso wie als von Panik getriebene, da ihre Hedi trotz der Krankheit authentisch bleibt und sich mit ihren Mitteln gegen das Unvermeidliche wehrt – denn andere hat sie nicht.

Hans Löws Uli rückt erst ab dem zweiten Drittel von „Hedi Schneider steckt fest“ mehr ins Zentrum der Handlung. Heiss entwickelt Löws Uli stetig fort und baut ihn als Projektionsfläche für den Zuschauer auf. Vor der Leinwand leidet der Betrachter dank seiner Performance ebenso mit ihm, der sich stets um seiner Partnerin bemüht, wie mit der erkrankten Hedi. Niemand will ihm verübeln, wenn er trotz Empathie und Optimismus der Situation ohnmächtig gegenüber steht. Hilflos mit ansehen muss, wie die eigenen Träume platzen.

Denis Demmerle

Hedi Schneider steckt fest„, Regie: Sonja Heiss, DarstellerInnen: Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche, Melanie Straub, Simon Schwarz, Margarita Broich u.a., Kinostart: 7. Mai 2015, auf DVD ab 27. November 2015

DVD-Gewinnspiel

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