„The Yes Men Are Revolting“ von Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno



Ihre Filme „Yes Men“ und The Yes Men Fix The World sind die perfekt auf eine Spielfilmlänge zusammengeschnittenen Dokumentationen ihrer vielen Aktionen. Da bei ihren Auftritten fast immer eine Kamera und ein als Journalist getarnter Freund dabei sind, können sie aus dem Vollen schöpfen. Ihr Ziel ist es, die Leute mit ihrem Weltverbesserergeist anzustecken, jeder soll aktiv werden und die Dinge selbst angehen, statt sie auszusitzen. Ansteckend sind vor allem ihr Witz, ihre Schlagfertigkeit und ihre geniale Kreativität, die bei den Filmscreenings regelmäßig Begeisterungsstürme auslösen. Nicht zuletzt gewannen sie 2009 mit ihrem zweiten Film den Panorama-Publikumspreis.

Ihr dritter Film schlägt zunächst eine ganz andere Tonart an: Die Superhelden aus der Weltretterszene stecken in der Sinnkrise. Nach all den Jahren und all der harten Arbeit scheint jede Aktion doch nur ein Sturm im Wasserglas gewesen zu sein. Außerdem muss irgendwann auch mal Geld verdient und an die Familie gedacht werden. Die Frage ist also: Familie oder Welt retten? Warum weitermachen, wenn sich ohnehin nichts ändert? Doch dann ertönt Gloria Gaynor mit „I Will Survive“ und schließlich geht die Klimakatastrophe auch die Kinder was an. Es geht zurück auf die Straße.

Mit „The Yes Men Are Revolting„, einem Videotagebuch, blicken Mike Bonanno und Andy Bichlbaum zurück in die vergangenen sechs Jahre. Sie ziehen Bilanz, gehen neue Wege und finden am Ende Occupy Wall Street und das Prinzip Hoffnung. Auch ihr neuer Film ist wieder ein bei aller Ironie flammender Aufruf für mehr Eigeninitiative.

SuT

„The Yes Men Are Revolting“, Regie: Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno, Kinostart: 20. August 2015

Bei der 65. Berlinale gewann „The Yes Men Are Revolting“ den 2. Platz beim Panorama Publikums-Preis – Dokumentarfilm 2015

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