66. Berlinale: „Shelley“ von Ali Abbasi


Cosmina Stratan in Ali Abbasi "Shelley". © Nadim Carlsen

Cosmina Stratan in Ali Abbasi „Shelley“. © Nadim Carlsen

Teufelsbrut

Elena (Cosmina Stratan) kommt aus Rumänien und möchte in Dänemark als Haushaltshilfe bei einem Ehepaar genug Geld verdienen, um sich und ihrem Sohn Nicu in der Heimat eine Wohnung kaufen zu können. Mitten in der unberührten Natur an einem See und in der Nähe eines Waldes leben die Eheleute in einfachen Verhältnissen. Sie pflanzen ihr eigenes Gemüse an und halten Hühner, die ihnen Eier geben. Das Haus hat weder fließendes Wasser noch einen Stromanschluss. Elena staunt insbesondere über diese letzte Eigenheit, doch arangiert sich damit.

Die beiden Frauen verstehen sich gut. Louise (Ellen Dorrit Petersen) vertraut Elena an, wie sehr sie darunter leidet, dass sie keine Kinder bekommen kann. Nach einer Fehlgeburt musste sie ihre Gebärmutter entfernen lassen. Da vorher noch Eizellen von ihr eingefroren wurden, besteht die Möglichkeit, dass eine andere Frau ihr Kind als Leihmutter für sie austrägt. Darauf lässt sich Elena ein, da sie mit Louise mitfühlt und auf diese Weise schneller das benötigte Geld zusammen haben wird und zurück in die Heimat kehren kann. Die Schwangerschaft setzt Elena körperlich und psychisch aber dermaßen zu, dass sie den Verstand zu verlieren droht. Niemand will ihr glauben, dass das Kind übernatürliche Kräfte zu besitzen scheint.

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