„The Prayer“ (OT: La prière“) von Cédric Kahn
Anthony Bajon überzeugt als Thomas in „The Prayer“ von Cédric Kahn
im Berlinale Wettbewerb 2018. © Les films du Worso / Carole Bethuel
Say Hallelujah
Thomas steht am Abgrund, die Drogen haben ihn und sein Leben im Griff, mittlerweile ist er bei Heroin angekommen. Das bedeutet, dass es für ihn kein Zurück gibt. Früher oder später wird die Droge seinem Leben ein Ende setzen. Auf dem Weg dahin zerstört er sein soziales Umfeld und alles, was ihm wichtig war. Eine allerletzte Chance verspricht eine christliche Gemeinschaft, die abgelegen in den französischen Bergen angesiedelt, jungen Männern wie Thomas Hilfe bietet.
Unter der Leitung eines katholischen Pfarrers kämpft die Gruppe gemeinsam gegen das vorgezeichnete Schicksal an. Kameradschaft und Freundschaft unter Gleichen soll den Weg heraus ebnen, an dessen Startpunkt der kalte Entzug steht. Das Leben in dieser Exklave ist klar strukturiert und minimalistisch. Nichts soll die Männer davon abhalten, Halt zu finden, die Religion sie dabei unterstützen und leiten. Die Gebete und Lieder der Gruppe mögen Trost und Hoffnung spenden und Kraft, denn ihr Gegner sind zuallererst sie selbst. Diese Erkenntnis steht am Anfang.